Sonntag, 16. August 2015
14.08.2015
Morgens im Aldi am Rastpfuhl. Vor mir an der Kasse eine Frau mit schwarzen Haaren und resolutem Auftreten. Hinter mir ein grauhaariger Mann, der seine Waren etwas zu zackig auf das Band wirft. Ich drehe mich um und sehe ihm ins Gesicht. Er fängt an leise zu singen. Er singt vor sich hin, bis die Schwarzhaarige vor mir mit Bezahlen fertig ist. Dann hört er auf zu singen.

15 Uhr. Im Deutsch-Französischen Garten finden Mittelalter-Tage statt. Ich gehe trotzdem meine beinahe tägliche Runde um den Deutschmühlenweiher. Nach ein paar Metern höre ich hinter mir Stimmen, die Französisch sprechen. Ich drehe mich um. Ein Paar. Ich gehe betont langsam, damit die beiden mich überholen können. Sie gehen an mir vorbei und ich kann sie von hinten bewundern. Sie halten sich eisern umarmt. Seine rechte Hand liegt wie Blei auf ihrer rechten Schulter. Dann wird es eklig. Er schiebt ihr T-Shirt hoch und streichelt ihren nackten Rücken. Habe ich schon erwähnt, dass beide dumm, dicklich und unansehnlich sind? Dann landet seine Hand auf ihrer linken Pobacke und wandert von dort zur Arschritze, die er mit einem Finger genüsslich streichelt. Oder reinigt? Es sieht aus, als würde er Scheiße aus ihrem Arsch kratzen. Jetzt wechseln sie die Position. Sie geht links, er rechts. Seine linke Hand liegt wie Blei auf ihrer linken Schulter. Landet wieder auf ihrem Arsch. Noch einmal kratzt er mit dem Finger Scheiße aus ihrer Ritze. Beide setzen sich auf eine Bank. Ich gehe vorbei und mache Geräusche, als müsste ich mich übergeben. Das ist noch nicht einmal vorgetäuscht. Ich bin angeekelt, aber die beiden Dummies merken nichts.

16:30 Uhr. Auf der Luisenbrücke kommt mir eine französische Familie entgegen. Vater, Mutter, ein Sohn mit kurzen, dunklen und ein Sohn mit langen, blonden Haaren. Der Blonde geht einige Schritte hinter dem Dunkelhaarigen. Plötzlich läuft er nach vorne und legt dem Dunkelhaarigen die rechte Hand auf die linke Schulter. Einige Schritte gehen sie so verbunden hintereinander her, dann nimmt der Blonde die Hand weg. "Er wusste jetzt auch nicht, warum er dem unbedingt die Hand auf die Schulter legen musste", sagt meine innere Stimme.

17:10 Uhr. Im Tkmaxx. Ich bin auf der Suche nach einer Streifenbluse. Ich nehme drei Blusen vom Ständer. Zweimal blau, einmal rosa. Zwei "Migranten" gehen vorbei. Klein, plump, derbe Gesichter. Kosovo-Albaner? Sie tragen hellgraue Sweat-Bermudas. Während sie zur Rolltreppe gehen, fasst sich der Rechte durch die Schlabberhose an den Schwanz und drückt ihn.

In der Lebensmittel-Abteilung des Tkmaxx. Ich nehme ein Päckchen Reis in die Hand und lese "der magische Reis der Zauberer". In der gleichen Sekunde hinter mir lautes Pfeifen. Eine französische Familie, Eltern und Kinder im Twen-Alter. Der Sohn (oder Schwiegersohn) ist groß und dunkelhaarig. Er stößt diese verzweifelten Pfeiflaute aus.
Ich wende mich wieder zum Regal. Ein dicker Mann versperrt mir die Sicht. Seine rothaarige Tochter stützt sich mit einer Hand und dem Unterarm auf seiner linken Schulter ab.
17:35 Uhr. An der Kasse vom Tkmaxx. Ich kaufe eine hellbraune Mikrofaser-Decke. Die Kassiererin ist dunkelhaarig und hübsch. Hinter mir pfeift jemand düdeldadüdü.

17:45 Uhr. "Wenn du sie ansiehst, meinen sie, sie wären verliebt", sagt meine innere Stimme in der Viktoriastraße zu mir. Ist das so? Viele Paare benehmen sich komisch, wenn sie mich sehen oder ich sie ansehe. Küssen oder befummeln sich. Ich mache einen Test. Auf der anderen Straßenseite steht ein junges Paar. Sie reden. Ich fixiere sie mit den Augen (oder kucke vielleicht auch nur genervt zu ihnen hinüber) und sofort schaut er sie verliebt an und legt die Hand um ihre Taille.

18:00 Uhr. Im Rewe am Rastpfuhl. Ich stehe vor dem Regal mit dem Puddingpulver. Neben mir ein Paar. Beide tragen rote T-Shirts. Im Laden pfeift ein Mann durchdringend. Ein paar Minuten später will ich bezahlen. Zu meiner Verwunderung sitzen an beiden offenen Kassen junge Ausländer. Ich stelle mich in die Reihe und hinter mir pfeift jemand laut.

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Freitag, 14. August 2015
12.08.2015
Tagesausflug nach Basel. Bis elf Uhr bleibe ich belästigungsfrei. Dann kommt mir vor dem Postgebäude ein junger Mann in hellen Bermudas entgegen. Er spuckt vor mir aus.
Im Kaufhaus "coop" gibt es ein Bodyshop-Depot. Ich bleibe stehen und lese die Wörter "fair trade" und "community". Plötzlich pfeift es links neben mir. Eine kleine Philippina oder Thailänderin mit Kinderwagen drängelt sich pfeifend an mir vorbei. Gleichzeitig werde ich von hinten angerempelt. Eine etwas krumm gewachsene Schwarze versucht, mich in dem engen Gang zu überholen. Beide Frauen sehen aus, wie ich mir Frauen vorstelle, die sich in Kooperativen zusammen geschlossen haben.

Rückfahrt nach Saarbrücken. 19:58 Uhr. Der Intercity fährt in den Freiburger Bahnhof ein. Im Wagen 21, in dem ich sitze, pfeift jemand düdeldadüdü.
Im Zug von Mannheim nach Saarbrücken. Kurz vor Kaiserslautern, um 22:30 Uhr, zieht ein Mann seine schwarze Baseballmütze an. Ein großer Fettwanst, der mit einem Riesen-Koffer im Gang steht, pfeift. Er pfeift, bis der mit der Mütze ausgestiegen ist.

23:20 Uhr. Zurück in Saarbrücken. Es kommt mir vor, als wäre ich vom Himmel in der Hölle gelandet. Basel war sauber und ordentlich, Saarbrücken ist dreckig und hässlich. Vor dem Bahnhof lungern Alkoholiker, Junkies und junge Männer "mit Migrationshintergrund" herum. Es wird gepöbelt und geschrien. Die Saarbahn kommt in zehn Minuten. Genug Zeit, eine Haltestelle weiter zu gehen und dort auf die Bahn zu warten. Ich lasse das Bahnhofsgebäude hinter mir und die Geräusche aus dem menschlichen Müllhaufen ändern sich. Aus den Schreien werden leise Pfeiftöne wie von jungen Vögeln, die von ihrer Mutter im Nest allein gelassen werden.

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Dienstag, 11. August 2015
10./11.08.2015
10.08.2015
Um halb zehn Uhr morgens in der Saarbahn nach Saarbrücken. Einmal pfeift jemand düdeldadüdü. Es klingt wie auf einer Plastik-Kinderflöte geblasen.
Um halb elf wieder in der Saarbahn. Auf der Strecke vom Pariser Platz bis zur Ludwigstraße (das sind drei Haltestellen) pfeift jemand viermal düdeldadüdü. Auf dem Nachhauseweg in der Saarbahn viele leise Pfiffe. In der Kaiserstraße einmal düdeldadüdü.

11.08.2015
Mittags in der Saarbahn. Ich fahre zwei Haltestellen von Johanneskirche bis Hauptbahnhof. Zweimal pfeift jemand laut düdeldadüdü. Ich pfeife beide Male die Melodie nach, was mir aber nicht besonders gut gelingt.

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