Dienstag, 16. Juni 2015
14.06.2015 Schamlippen
16:10 Uhr. Gersweilerstraße. Gegenüber dem Edeka Bismor. Zwei widerliche Nerds kommen mir entgegen. Blond, Mitte Zwanzig, Bermuda-Shorts und T-Shirts, ungepflegte Bärte, untrainierte Körper. Als sie neben mir sind, singt einer einige Takte eines Songs. Ich verstehe das Wort 'Joe'. Ich singe 'düdeldadü'. Ein Nerd stößt einen schrillen Pfiff aus. Ich pfeife auch.

18 Uhr. Auf der Toilette vom Deutsch-Französischen Garten (DFG). Ich betrachte erneut meine Vagina. Heute sind meine inneren Schamlippen besser durchblutet als gestern. In der WC-Kabine neben mir redet eine Frau spanisch mit einem Kleinkind. Als ich meine Schamlippen ansehe, gibt sie dem Kind einen schmatzenden Kuss.
Einige Minuten später vor dem Nordausgang des DFG. Drei blonde Französinnen und ein kleiner Junge kommen mir entgegen. Die blondeste von den Dreien versucht, den Jungen huckepack zu nehmen, was nicht klappt. Ich gehe an der Gruppe vorbei. Die Blondine gibt dem Jungen einen schmatzenden Kuss.
Es besteht ein Zusammenhang zwischen meinen (schmatzenden?) Schamlippen und den schmatzenden Küssen, die meine Schamlippen bei Leuten um mich herum auslösen.

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Sonntag, 14. Juni 2015
Fleischfarbe rosa
14:30 Uhr. Einkaufszentrum Saar-Basar. Ich war auf dem Klo. Ich habe beim Abwischen des Urins meine inneren Schamlippen gesehen. Sie sind rosig, fleischig, etwas blass.
Später auf dem Parkplatz denke ich an das Haus in Schweden, in das ich bald umziehen werde. Die Bäder in diesen alten Holzhäusern sind eng, schäbig und hässlich. Ich hätte viel lieber ein modernes Bad. Cleaner, hygienischer Look.
Ein Paar mit Kind nähert sich mir von rechts. Alle drei sehen dumm aus. Die Frau ist groß, dick und trägt eine Tunika in Fleischrosa. Der Mann ist dünn und hat spärliches Kopfhaar. Das Kind fällt nicht auf. Das Paar sieht mich und bleibt mitten auf dem Parkplatz stehen, um zu knutschen. Beide sind über Vierzig und geschätzt zehn Jahre verheiratet. Sie knutschen wie Teenager. Ich sehe ihnen zu und stöhne. Ich versuche, Meg Ryan nachzumachen. "Oh, ist das geil!", keuche ich. Nach etwa einer Minute ist die Knutscherei vorbei und ich kann weitergehen. Ich drehe mich noch einmal um. Die dicke Frau im fleischfarbenen Fummel streckt mir ihre fleischfarbene Zunge raus. Sie hat die gleiche Farbe wie meine inneren Schamlippen. Nein, meine Schamlippen haben einen etwas zarteren, helleren Ton. Wie Putenbrust. Die Zunge der Frau ist Erdferkel-Rosa.

Kurz vor vier Uhr nachmittags. Der nächste Zug fährt in zwanzig Minuten. Zeit genug, in den Bürgerpark zu gehen und die jungen Nilgänse zu bewundern. Sie sitzen im Teich und putzen sich. Ihre bunten Federn glitzern im Sonnenlicht. Unter der Westspangenbrücke findet eine Party statt. Mehrere Jugendliche mit vollen Bierkästen sind auf dem Weg dorthin.
Ich verlasse den Park. Auf dem Weg zum Ausgang gehen vor mir zwei junge Männer. Schlabber-Bermudas, T-Shirts, Baseballmützen. Sie sind circa fünfzehn Jahre alt. Der linke (sein Outfit ist schwarz und auf seinem T-Shirt steht 'Hard Rock Café') greift mit der linken Hand an seinen Penis. Oder habe ich mich getäuscht? Ich habe die Bewegung nur undeutlich wahrgenommen.
Einige Minuten später stehen die jungen Männer und ich an der Haltestelle Trierer Straße. In den fünf Minuten bis zur Einfahrt des Zugs greift der in Schwarz sich dreimal an den Schwanz und drückt nervös darauf herum. Einmal spuckt er aus. Einmal kommt ein Kumpel vorbei, mit dem er den High-Five-Gruß austauscht, was ich verabscheue. Als die Saarbahn kommt, steigt er nicht ein, sondern geht zurück in den Bürgerpark.

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Samstag, 13. Juni 2015
12.06.2015
10:05 Uhr. In der Stadtbibliothek Saarbrücken. Ich habe mich am Internet-Computer auf der Seite von O2 eingeloggt. Ich will meinen Handy-Vertrag kündigen. Am Tisch hinter mir sitzen zwei junge Männer und bereiten sich auf eine Prüfung vor. Sie nerven. O2 ärgert mich. Wo ist der Button für Vertragskündigung? Wie komme ich aus dem Vertrag raus? Irgendwo auf der Etage pfeift jemand zweimal hintereinander düdeldadüdü. Zwei Bibliothekarinnen, die sich unterhalten, unterbrechen ihr Gespräch und sehen sich verwundert an.

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