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Sonntag, 3. Mai 2015
Cola Life
annettekrauss, 13:04h
10:45 Uhr. Am Internet-Computer der Stadtbibliothek Saarbrücken versuche ich, meine Einträge auf blog.de auszudrucken. Jemand pfeift düdeldadüdü.
15 Uhr. EKZ Saarbasar. Ich laufe aufgeregt durch den REAL. In einem Regal steht eine einzelne Halbliter-Flasche des neuen Coca-Cola-Life. Das zuckerarme mit Stevia und dem grünen Etikett. Nirgendwo ein Hinweis auf den Preis. Aber ich sollte das Getränk sowieso nicht kaufen. Es ist ungesund und besteht aus chemischen Substanzen, die an Tieren (Mäusen, Meerschweinchen) getestet wurden. Außerdem schmeckt Cola eklig. Immer wenn ich es trinke, tut es mir danach leid.
Ein Paar stellt sich vor mich. Ein halber Meter Abstand. Aufdringlichst. Er ist klein und dünn, sie klein und dick. Beide sind von Kopf bis Fuß braun gekleidet. Cola-braun. Die Frau trägt ein grünes T-Shirt in der Farbe des Cola-Etiketts. Beiden wächst ein Oberlippenbärtchen. Beide sehen dumm bis geistig zurückgeblieben aus. Der Mann redet, dann redet die Frau. Sie fassen sich an den Händen. Schauen sich tief in die Augen. Ich ahne, was jetzt kommt. "Bitte nicht mit Zunge!", stöhne ich. Meine Bitten werden erhört. Die zwei Deppen küssen sich mit geschlossenen Lippen auf den Mund.
Glück gehabt. Es wäre nicht das erste Mal, dass ein Paar mir seine Liebe beweist, indem sie sich unmittelbar vor meinen Augen die Zunge in den Mund schieben, sich gegenseitig den Hintern tätscheln oder sie seinen Penis in der Hose streichelt.
Ich habe Eistee gekauft.
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15 Uhr. EKZ Saarbasar. Ich laufe aufgeregt durch den REAL. In einem Regal steht eine einzelne Halbliter-Flasche des neuen Coca-Cola-Life. Das zuckerarme mit Stevia und dem grünen Etikett. Nirgendwo ein Hinweis auf den Preis. Aber ich sollte das Getränk sowieso nicht kaufen. Es ist ungesund und besteht aus chemischen Substanzen, die an Tieren (Mäusen, Meerschweinchen) getestet wurden. Außerdem schmeckt Cola eklig. Immer wenn ich es trinke, tut es mir danach leid.
Ein Paar stellt sich vor mich. Ein halber Meter Abstand. Aufdringlichst. Er ist klein und dünn, sie klein und dick. Beide sind von Kopf bis Fuß braun gekleidet. Cola-braun. Die Frau trägt ein grünes T-Shirt in der Farbe des Cola-Etiketts. Beiden wächst ein Oberlippenbärtchen. Beide sehen dumm bis geistig zurückgeblieben aus. Der Mann redet, dann redet die Frau. Sie fassen sich an den Händen. Schauen sich tief in die Augen. Ich ahne, was jetzt kommt. "Bitte nicht mit Zunge!", stöhne ich. Meine Bitten werden erhört. Die zwei Deppen küssen sich mit geschlossenen Lippen auf den Mund.
Glück gehabt. Es wäre nicht das erste Mal, dass ein Paar mir seine Liebe beweist, indem sie sich unmittelbar vor meinen Augen die Zunge in den Mund schieben, sich gegenseitig den Hintern tätscheln oder sie seinen Penis in der Hose streichelt.
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Samstag, 2. Mai 2015
30.04.2015
annettekrauss, 05:45h
14:30 Uhr. In der Mainzer Straße irgendwo zwischen Römerkastell und Möbel Martin. Ich denke an meine Lebenspläne. Ich werde zehn Jahre in einem einsam gelegenen Holzhaus in Schweden wohnen. Ein Mann auf einem Fahrrad biegt um die Ecke. Er ist mittelgroß, blond und trägt einen grauen Kapuzenpullover. Neben dem Rad läuft ein hellhaariger Schäferhund-Mix ohne Leine. Der Mann radelt an mir vorbei, sieht mich an und pfeift. Dann sagt er "Guten Tag", wahrscheinlich um den Hund nicht zu beunruhigen. Ich sage auch "Guten Tag".
16:50 Uhr. Ich lese am Internet-Computer in der Stadtbibliothek Saarbrücken einen Kommentar zu einem Artkel in der Online-Ausgabe der Stuttgarter Zeitung. Es geht um den Tod eines Häftlings in der JVA Hohenasperg. Der Kommentator nennt Gefängnisaufenthalte "das Halten von Menschen in Käfigen von 9qm". Als ich diesen Satz lese, pfeift jemand in der Bibliothek.
17:05 Uhr. Ich fülle eine Befragung zum Thema Tiefkühlpizzen aus. Auf dem Monitor erscheint der Satz "In dieser Befragung geht es um das Ofenbrot Rustipani von Wagner". Ein Mann in der Bibliothek stößt mehrere leise, scharfe Pfiffe aus.
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16:50 Uhr. Ich lese am Internet-Computer in der Stadtbibliothek Saarbrücken einen Kommentar zu einem Artkel in der Online-Ausgabe der Stuttgarter Zeitung. Es geht um den Tod eines Häftlings in der JVA Hohenasperg. Der Kommentator nennt Gefängnisaufenthalte "das Halten von Menschen in Käfigen von 9qm". Als ich diesen Satz lese, pfeift jemand in der Bibliothek.
17:05 Uhr. Ich fülle eine Befragung zum Thema Tiefkühlpizzen aus. Auf dem Monitor erscheint der Satz "In dieser Befragung geht es um das Ofenbrot Rustipani von Wagner". Ein Mann in der Bibliothek stößt mehrere leise, scharfe Pfiffe aus.
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Donnerstag, 30. April 2015
29.04.2015
annettekrauss, 13:01h
10:30 Uhr. Die Stadtbibliothek hat neue Computer bekommen.
Zwei Männer von der Computer-Firma sind mit dem Anschließen
beschäftigt. Ein Gerät ist betriebsbereit, sagt einer der Männer zu mir.
Ich setze mich an den Computer und rufe meine Flickr-Foto-Seite auf.
Jemand pfeift laut düdeldadüdü. Ich glaube, es ist der Mann, der mit mir gesprochen hat. Er kniet unter dem Tisch und befestigt ein Kabel.
12:30 Uhr. Zwei Türken auf dem Platz vor dem Rathaus. Einer fasst an seinen Penis. Ich sage, so scharf ich kann: "Hol die Hand vom Schwanz!" und er nimmt die Hand weg.
17 Uhr. Im Deutsch-Französischen Garten (DFG). Ein junges französisches Paar, beide ungefähr siebzehn und mit echtem Proletencharme, gehen an mir vorüber. Ich sitze auf einer Bank. Der junge Mann hat den Arm um die Schulter seiner Freundin gelegt. Sie hat lange, rotgefärbte Haare. Beide lutschen ein rot-gelbes Wassereis.
Der junge Mann sagt in provokantem Ton "Hallo!" zu mir. Ich schaue ihn verständnislos an und sage nichts. Im Weitergehen macht er zu seiner Freundin eine abwertende Bemerkung über mich. Beide lachen.
18 Uhr. Auf dem Rückweg vom DFG in der Gersweiler Straße. Vor mir geht schwankend ein Betrunkener. Er geht sehr langsam, fast wie in Zeitlupe. Ich überquere die Straße. Auf der Bank an der Bushaltestelle sitzt ein Mann mit einer Bierdose in der Hand. Als ich an ihm vorübergehe, rülpst er laut. Ich sage "Gleichfalls!". "Der war gudd!", sagt er. Fand ich nicht.
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Zwei Männer von der Computer-Firma sind mit dem Anschließen
beschäftigt. Ein Gerät ist betriebsbereit, sagt einer der Männer zu mir.
Ich setze mich an den Computer und rufe meine Flickr-Foto-Seite auf.
Jemand pfeift laut düdeldadüdü. Ich glaube, es ist der Mann, der mit mir gesprochen hat. Er kniet unter dem Tisch und befestigt ein Kabel.
12:30 Uhr. Zwei Türken auf dem Platz vor dem Rathaus. Einer fasst an seinen Penis. Ich sage, so scharf ich kann: "Hol die Hand vom Schwanz!" und er nimmt die Hand weg.
17 Uhr. Im Deutsch-Französischen Garten (DFG). Ein junges französisches Paar, beide ungefähr siebzehn und mit echtem Proletencharme, gehen an mir vorüber. Ich sitze auf einer Bank. Der junge Mann hat den Arm um die Schulter seiner Freundin gelegt. Sie hat lange, rotgefärbte Haare. Beide lutschen ein rot-gelbes Wassereis.
Der junge Mann sagt in provokantem Ton "Hallo!" zu mir. Ich schaue ihn verständnislos an und sage nichts. Im Weitergehen macht er zu seiner Freundin eine abwertende Bemerkung über mich. Beide lachen.
18 Uhr. Auf dem Rückweg vom DFG in der Gersweiler Straße. Vor mir geht schwankend ein Betrunkener. Er geht sehr langsam, fast wie in Zeitlupe. Ich überquere die Straße. Auf der Bank an der Bushaltestelle sitzt ein Mann mit einer Bierdose in der Hand. Als ich an ihm vorübergehe, rülpst er laut. Ich sage "Gleichfalls!". "Der war gudd!", sagt er. Fand ich nicht.
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28.04.2015
annettekrauss, 02:23h
10:15 Uhr. Am Internet-Computer in der Stadtbibliothek. Ich habe an einer Marketing-Befragung teilgenommen. Jemand pfeift laut düdeldadüdü. 10:43 Uhr. Ich lese die Notiz von 10:15 Uhr nochmal durch. Wieder pfeift jemand düdeldadüdü. Noch bevor ich dieses zweite düdeldadüdü aufschreiben kann, pfeift der gleiche Mensch (vermutlich ein Mann) das dritte düdeldadüdü am heutigen Morgen.
14:30 Uhr. In der Saarbahn. Ich denke, dass ich gerne, zum ersten Mal nach 25 Jahren, wieder Röcke tragen würde. Auch wenn ich dann belästigt werde. Jemand pfeift laut düdeldadüdü.
19 Uhr. Ich sitze am Cottbuser Platz auf einer Bank an der Saarbahn-Haltestelle. Ich denke an meine Jugend in den Siebzigern und dass es früher ganz normal war, Frauen wegen ihrer Körper abzuwerten. Mich abzuwerten. Niemals wieder lasse ich mich von einem alten Drecksack beleidigen. Auf der anderen Straßenseite gehen drei junge türkische Männer. Sie sehen oder spüren mich und meine verzweifelte Stimmung. Ich habe Tränen in den Augen. Sie machen schmatzende Geräusche und stoßen leise zischende Pfiffe aus. Ich fange an zu weinen.
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14:30 Uhr. In der Saarbahn. Ich denke, dass ich gerne, zum ersten Mal nach 25 Jahren, wieder Röcke tragen würde. Auch wenn ich dann belästigt werde. Jemand pfeift laut düdeldadüdü.
19 Uhr. Ich sitze am Cottbuser Platz auf einer Bank an der Saarbahn-Haltestelle. Ich denke an meine Jugend in den Siebzigern und dass es früher ganz normal war, Frauen wegen ihrer Körper abzuwerten. Mich abzuwerten. Niemals wieder lasse ich mich von einem alten Drecksack beleidigen. Auf der anderen Straßenseite gehen drei junge türkische Männer. Sie sehen oder spüren mich und meine verzweifelte Stimmung. Ich habe Tränen in den Augen. Sie machen schmatzende Geräusche und stoßen leise zischende Pfiffe aus. Ich fange an zu weinen.
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