Mittwoch, 3. Februar 2016
01.02.2016
An der Saarbahn-Haltestelle steht ein junger Ausländer aus einer der ehemaligen Sowjetrepubliken am Kaspischen Meer. Ich gehe auf der anderen Seite der Gleise nervös auf und ab. Jedesmal wenn ich an ihm vorbeikomme, singt er.

An der Haltestelle Rathaus steigen mehrere deutsche, junge Männer in die Saarbahn, während ich aussteige. Einer spuckt vor dem Einsteigen auf den Asphalt. Ich spucke auch. Er lacht.

In der Saarbahn nach Saarbrücken. Der Zug hat Verspätung. "Wieviel Uhr ist es?", frage ich mich und ein Mann, der mir gegenüber steht, schaut auf seine Armbanduhr. Im Zug pfeift jemand düdeldadüdü.
Am Hauptbahnhof steige ich aus. Wieder pfeift jemand düdeldadüdü.

In der Europa-Galerie vor der Jack-Wolfskin-Fiiale stehen eine dürre, kleine Asiatin in einer billigen, hellblauen Aldi-Steppweste und ihr dunkelhaariger, deutscher Freund. Die Weste wollte ich auch kaufen, aber sie hätte scheiße an mir ausgesehen, denke ich. Sie betreten die Rolltreppe, ich stehe hinter ihnen. Plötzlich umhalst der Mann seine Freundin. Es ist das Wort, das mir spontan einfällt. Er legt den rechten Arm um ihren Hals und küsst sie Das macht er zweimal, während ich hinter ihnen fast kotze. "Ah, ein Küsschen! Und noch ein Küsschen! Und ich darf zusehen! Da kommt einem ja das Frühstück hoch!", sage ich laut, aber es stört die zwei Widerlinge nicht.

Hunderte düdeldadüdüs habe ich gehört, aber seit dem Sommer 2015 keinen Menschen zu dem Geräusch gesehen. Bilde ich mir die Pfeiftöne doch ein? Nein!!! Vor der Stadtbibliothek kommt mir ein dicklicher, blonder UPS-Fahrer entgegen. Er hat das Annahme-Bestätigungs-Gerät (oder wie heißen die Dinger?) in der Hand, das laute Pieptöne von sich gibt. Er starrt auf das Display und pfeift zweimal laut düdeldadüdü. Er bewegt deutlich die Lippen, er ist unverkennbar der Verursacher des Pfeifens.

Im DINEA-Restaurant lese ich einen Artikel zum britischen Steuerrecht. Jemand pfeift.

Worum es in diesem Blog geht? Bitte hier klicken.