Samstag, 26. Dezember 2015
23.12.2015
Erste Knutscherei um kurz vor zwölf in der Mantelabteilung von Peek&Cloppenburg. Zwei Verkäuferinnen, eine dunkelhaarig, die andere blond, umarmen sich. Ich kann mich nicht zurückhalten: "Ach, hab ich dich lieb", rede ich vor mich hin, "mindestens hundert Jahre nicht gesehen seit heute morgen." Die Dunkelhaarige grinst mich an und nimm die Finger von ihrer Kollegin.

Ich stelle mich neben eine Bank in der Bahnhofstraße und schreibe den Vorfall im P&C in mein Notizbuch. Plötzlich stehen zwei Männer neben mir. Vater und Sohn. Der Ältere überschreitet meine intime Distanz, das heißt er hält nur zwanzig Zentimeter Abstand und berührt mich fast. Dann redet er mit dem Jüngeren französisch. Er gestikuliert wild, weit ausholend mit dem rechten Arm. Ich habe Angst, dass er mir die Brille vom Kopf schlägt. "Vorsicht, hier steht jemand. Ich habe keine Lust, deinen Arm im Gesicht zu haben", schreie ich. Er geht etwas zur Seite, aber gefährdet mich immer noch. Dann kommen Frau und Tochter dazu und die Familie geht einkaufen.

12:30 Uhr. Wie fast jeden Tag sitze ich auf den Stühlen vor dem Dinea-Restaurant in der Galeria Kaufhof. Ich sitze genau zwei Minuten, dann fährt das erste knutschende Pärchen auf der Rolltreppe nach oben. Die gleiche Paarung wie immer: Der Mann dunkelhaarig, die Frau blond(iert). Im Unterschied zu den vorigen Malen ist dieses Paar nicht im Teenager-Alter, sondern mittleren Alters.

12:35 Uhr. Die nächste Knutsch-Attacke. Ein Pärchen, beide eher dunkelhaarig, diesmal wieder im Schüler-Alter, umarmt sich übertrieben liebevoll links von mir vor den Regalen mit den FC-Bayern-Fanartikeln.

Dritte Knutsch-Attacke um eins. Zwei dämliche Blonde, Junge und Mädchen, er mit einer blauen Beanie-Häkelmütze, vor mir auf der Rolltreppe in der Galeria Kaufhof. Ich stehe zwei Sekunden lang hinter ihnen, dann kommt es: Er legt die Hand auf ihre rechte Pobacke, lässt sie dann zur Poritze wandern und gleitet anschließend über den linken, hinteren Oberschenkel zu ihrem linken Knie. Das Mädchen kuckt ein wenig pikiert, dann ist die Rolltreppe unten angekommen und die Zwei verschwinden aus meinem Blickfeld.

Vierter Kuss einige Minuten später auf der Rolltreppe in die Diskonto-Passage. Ein Paar, beide dunkelhaarig, auf der Rolltreppe nebenan. Sie sehen mich an und küssen sich unspontan auf den Mund.

Ich habe den neuen Computer, den ich bei Conrad gekauft habe, in die Wohnung gebracht und fahre danach mit der Saarbahn zurück nach Saarbrücken. Am Rastpfuhl hängt an einer Plakatwand ein Plakat, das "Lofts in bevorzugter Lage" anpreist. Im Zug pfeift jemand.
Ich kaufe im Rewe am Rastpfuhl ein und ein dicker Mann pfeift.
In der Saarbahn vom Rastpfuhl nach Saarbrücken. Warum bin ich so angespannt? Ich lasse innerlich los und hinter mir pfeift jemand. Ich drehe mich um. Ein kleines, blondes Mädchen, etwa sieben Jahre alt, mit seinem Vater. Es trägt einen Anorak, eine lilafarbene Strickmütze und hat die Lippen zum Pfeifen gespitzt. In unregelmäßigen Abständen lässt es unmelodische Pfeiftöne raus.

20 Uhr. In der Saarbahn. Am Cottbuser Platz steigen zwei Ausländer mittleren Alters ein. Es sind Rumänen. Ihre Kleidung ist abgetragen, sie sehen arm aus. Einer schiebt ein Fahrrad. Er trägt eine Jacke mit Aufdruck. "Mercedes" lese ich und sofort pfeift in der Bahn jemand viermal hintereinander düdeldadüdü.

Worum es in diesem Blog geht? Bitte hier klicken.