Samstag, 12. Dezember 2015
09.12.2015
annettekrauss, 12:57h
Vormittag.
Kurz vor neun Uhr morgens in der Eisenbahnstraße. Ein großer, hässlicher Türke kommt mir entgegen. Er hat einen Becher Kaffee in der Hand und schlürft daraus. Als er mich sieht, fängt er an zu röcheln. Aus den Tiefen seiner Kehle würgt er eine große Portion Rotz und Schleim hervor und spuckt den Dreck auf die Straße. Als Antwort spucke ich die paar Tropfen, die ich im Mund habe, ebenfalls auf den Asphalt.
Zehn Uhr. Ich war im Waschsalon und habe Wäsche in die Maschine gestopft. Jetzt laufe ich mit meinem leeren Trolley laut klappernd durch die Europa-Galerie. Ich komme am Saturn vorbei und werfe einen Blick auf die Digitalkameras. Der dicke Wachmann am Eingang betrachtet mich argwöhnisch. Keine Sorge, ich weiß, dass ich mit dem Reisekoffer nicht in den Laden darf. Ich könnte etwas klauen.
Ich fahre auf der Rolltreppe ins Stockwerk darunter. Einige Stufen unter mir ein Paar. Sie rothaarig, er mittelblond, beide untersetzt, primitiv, Vierzig. Ich ahne Böses. Sie dreht sich zu ihm um, er lächelt sie an. Gleich gibt es einen Kuss. Plötzlich höre ich über mir schrilles Pfeifen. Der dicke Saturn-Wachmann steht am Geländer, schaut nach unten und pfeift laut. Gottseidank! Er hat mit seinem Pfeifen einen widerlichen Knutschanfall des Paares unter mir verhindert. Die beiden stehen jetzt wieder manierlich nebeneinander und benehmen sich, wie es sich an einem öffentlichen Ort gehört: Sie reden vertraut miteinander, fassen sich aber nicht an den Hintern und schieben sich nicht die Zunge in den Mund.
Zwölf Uhr. Ich gehe entschlusslos an der Bedientheke des DINEA-Restaurants in der Galeria Kaufhof entlang. Ein großer, blonder Angestellter, der die Speisen arrangiert, pfeift.
Nachmittag.
Ich gehe durch die Diskonto-Passage Richtung Karstadt. Ich bin verärgert. Der Mantel, den ich vor zwei Tagen gekauft habe, kostet heute zehn Prozent weniger. Sonderrabatt auf Jacken und Mäntel in der Galeria Kaufhof. Vor Weihnachten kaufe ich nichts mehr zum Anziehen. Zwei ältere Männer, die vor mir gehen, fangen an zu pfeifen.
An der Kasse vom Karstadt-Lebensmittelmarkt Perfetto. Vor mir ein Franzose, der unter seinem Wollmantel den linken Arm in einer Schlinge aus blauem Stoff mit weißen Punkten trägt. Er zahlt mit einer American-Express-Karte. Sofort kommen Neid-Gefühle in mir hoch. Reicher Pinkel. Nach dem Bezahlen stehe ich am Packtisch. Der Franzose und ein grauhaariger Mann gehen an mir vorbei. Schrilles Pfeifen. Ich glaube, der Grauhaarige pfeift.
13:04 Uhr. Ich schreibe einen Blog-Eintrag (vom 04.12.2015) am Internet-Computer der Stadtbibliothek Saarbrücken. Ich schreibe die Wörter "in meiner Nähe" und auf der Etage pfeift jemand laut düdeldadüdü.
14:45 Uhr. Bis 14.12.2015 kann ich bei Ebay Schmuck zwanzig Prozent günstiger kaufen. Ich suche einen einfachen Goldring mit Zirkonia. Etwas angespannt surfe ich im LeBuffet im Karstadt durch die Ebay-Angebotsseiten. Finde ein, zwei Ringe, die mir gefallen. Klicke einen Artikel an ... Hinter mir pfeift jemand düdeldadüdü.
Um siebzehn Uhr der erste Schwanzgriff. Ein fetter, kleiner, etwa zwölfjähriger Türke steigt in die Saarbahn am Hauptbahnhof. Er sieht mich, grapscht an seinen Penis in der grauen Jogginghose und steigt wieder aus.
Am Rastpfuhl begegnen sich zwei türkische Männer mittleren Alters. Sie sind Bekannte. Als ich an ihnen vorbeigehe, küssen sie sich zärtlich-liebevoll auf die Wangen. Sie wirken wie Verliebte.
Worum es in diesem Blog geht? Bitte hier klicken.
Kurz vor neun Uhr morgens in der Eisenbahnstraße. Ein großer, hässlicher Türke kommt mir entgegen. Er hat einen Becher Kaffee in der Hand und schlürft daraus. Als er mich sieht, fängt er an zu röcheln. Aus den Tiefen seiner Kehle würgt er eine große Portion Rotz und Schleim hervor und spuckt den Dreck auf die Straße. Als Antwort spucke ich die paar Tropfen, die ich im Mund habe, ebenfalls auf den Asphalt.
Zehn Uhr. Ich war im Waschsalon und habe Wäsche in die Maschine gestopft. Jetzt laufe ich mit meinem leeren Trolley laut klappernd durch die Europa-Galerie. Ich komme am Saturn vorbei und werfe einen Blick auf die Digitalkameras. Der dicke Wachmann am Eingang betrachtet mich argwöhnisch. Keine Sorge, ich weiß, dass ich mit dem Reisekoffer nicht in den Laden darf. Ich könnte etwas klauen.
Ich fahre auf der Rolltreppe ins Stockwerk darunter. Einige Stufen unter mir ein Paar. Sie rothaarig, er mittelblond, beide untersetzt, primitiv, Vierzig. Ich ahne Böses. Sie dreht sich zu ihm um, er lächelt sie an. Gleich gibt es einen Kuss. Plötzlich höre ich über mir schrilles Pfeifen. Der dicke Saturn-Wachmann steht am Geländer, schaut nach unten und pfeift laut. Gottseidank! Er hat mit seinem Pfeifen einen widerlichen Knutschanfall des Paares unter mir verhindert. Die beiden stehen jetzt wieder manierlich nebeneinander und benehmen sich, wie es sich an einem öffentlichen Ort gehört: Sie reden vertraut miteinander, fassen sich aber nicht an den Hintern und schieben sich nicht die Zunge in den Mund.
Zwölf Uhr. Ich gehe entschlusslos an der Bedientheke des DINEA-Restaurants in der Galeria Kaufhof entlang. Ein großer, blonder Angestellter, der die Speisen arrangiert, pfeift.
Nachmittag.
Ich gehe durch die Diskonto-Passage Richtung Karstadt. Ich bin verärgert. Der Mantel, den ich vor zwei Tagen gekauft habe, kostet heute zehn Prozent weniger. Sonderrabatt auf Jacken und Mäntel in der Galeria Kaufhof. Vor Weihnachten kaufe ich nichts mehr zum Anziehen. Zwei ältere Männer, die vor mir gehen, fangen an zu pfeifen.
An der Kasse vom Karstadt-Lebensmittelmarkt Perfetto. Vor mir ein Franzose, der unter seinem Wollmantel den linken Arm in einer Schlinge aus blauem Stoff mit weißen Punkten trägt. Er zahlt mit einer American-Express-Karte. Sofort kommen Neid-Gefühle in mir hoch. Reicher Pinkel. Nach dem Bezahlen stehe ich am Packtisch. Der Franzose und ein grauhaariger Mann gehen an mir vorbei. Schrilles Pfeifen. Ich glaube, der Grauhaarige pfeift.
13:04 Uhr. Ich schreibe einen Blog-Eintrag (vom 04.12.2015) am Internet-Computer der Stadtbibliothek Saarbrücken. Ich schreibe die Wörter "in meiner Nähe" und auf der Etage pfeift jemand laut düdeldadüdü.
14:45 Uhr. Bis 14.12.2015 kann ich bei Ebay Schmuck zwanzig Prozent günstiger kaufen. Ich suche einen einfachen Goldring mit Zirkonia. Etwas angespannt surfe ich im LeBuffet im Karstadt durch die Ebay-Angebotsseiten. Finde ein, zwei Ringe, die mir gefallen. Klicke einen Artikel an ... Hinter mir pfeift jemand düdeldadüdü.
Um siebzehn Uhr der erste Schwanzgriff. Ein fetter, kleiner, etwa zwölfjähriger Türke steigt in die Saarbahn am Hauptbahnhof. Er sieht mich, grapscht an seinen Penis in der grauen Jogginghose und steigt wieder aus.
Am Rastpfuhl begegnen sich zwei türkische Männer mittleren Alters. Sie sind Bekannte. Als ich an ihnen vorbeigehe, küssen sie sich zärtlich-liebevoll auf die Wangen. Sie wirken wie Verliebte.
Worum es in diesem Blog geht? Bitte hier klicken.