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Samstag, 23. Januar 2016
Sie sehen mich und sie küssen sich (22.01.2016)
annettekrauss, 18:27h
9:30 Uhr. In der Karstadt-Lebensmittelabteilung an der Kasse. Die blonde, französische Kassiererin redet gutgelaunt mit mir. Hinter mir pfeift es. Ein grauhaariger Mann, eindeutig Franzose, pfeift.
12:30 Uhr. Zwei zuverlässige Knutsch-Garanten haben das LeBuffet im Karstadt betreten. Ein junges Paar mit Hund (schwarzer Labrador). Beide geben sich schlampig-locker. Sie trägt einen olivgrünen Parka, er einen karierten Schlapphut und moonwashed Jeans. Sie gehen zur Essensausgabe und kommen mit zwei Tellern voll Fleisch zurück (nicht für den Hund, sie essen das selbst). Ich beobachte und warte geduldig. Er wird kommen. Der Kuss der Küsse. Sie setzen sich, nehmen Messer und Gabel in die Hand. Er steht von seinem Platz auf, sie lächeln sich verschwörerisch an, sie hebt den Kopf ... es ist Liebe ... da ist er ... der Kuss! Sie küssen sich auf den Mund! (So wie andere vor dem Essen ihr Tischgebet sprechen). Dann hauen sie rein. Ins Essen. Liebe ist einfach schön.
14 Uhr. Mit Schülern vom Otto-Hahn-Gymnasium warte ich an der Haltestelle Landwehrplatz auf die Saarbahn. Ich gehe nervös auf und ab und stelle mir Fragen: Wie soll ich mit Herrn Prinz Sex haben, wenn ich ständig belästigt werde? Ist Zweisamkeit überhaupt möglich? Als ich das Wort "Sex" denke, schmatzt es rechts von mir. Ein großer, blonder Schüler (in olivgrünem Parka) hat seine kleine, dunkelhaarige Freundin (in olivgrünem Parka) lautstark geküsst.
Vorher musste ich in der Stadtbibliothek Saarbrücken zwei pickelige, blonde Teenager beim Knutschen stören. Sie waren gerade dabei, sich gegenseitig unter die Wäsche zu fassen. Das heißt, sie wollte mit dem Kuli etwas auf seinen nackten Oberkörper schreiben, wozu er sich obenrum frei machen musste.
17 Uhr. Nochmal zum Thema "Intime Distanz". Sie beträgt fünfzig Zentimeter. Wird sie unterschritten, fühlen Menschen sich bedroht. Meine intime Distanz wird ständig unterschritten. So wie heute Nachmittag. Ich gehe jeden Tag Kaffee trinken, das wird zu teuer. Heute mal nicht. Das denke ich, während ich an der Ampel vor der Galeria Kaufhof stehe. Aber im DINEA gibt es so leckeren doppelten Espresso ... Plötzlich stehen zwei Frauen links hinter mir. Ich höre sie reden in einer mir unverständlichen Sprache. Sie stehen etwa zwanzig Zentimeter von mir entfernt. Sie berühren mich. Die intime Distanz ist deutlich unterschritten. Sie sind beide hässlich und schwarzhaarig, aber da sie keine Kopftücher tragen, sind es vermutlich Rumäninnen. Sie tragen kaffeebraune Jacken. Sie sind die doppelte Portion Espresso, die ich mir gerne einverleiben würde.
Wenige Minuten danach gerate ich wieder mit einem knutschenden Pärchen aneinander. Diesmal sind es zwei junge Russen. Die Frau schlecht blondiert, er unscheinbar. Sie stehen in der Galeria Kaufhof hinter mir auf der Rolltreppe. Ich weiß sofort, dass sie geistesgestört auf mich reagieren werden. Es geschieht nach wenigen Sekunden. Der Mann beugt sich über die Frau und gibt ihr einen langen, theatralischen Filmkuss. Völlig unnormal. Ich verziehe angewidert das Gesicht und mache Würgegeräusche. Sie versuchen mich anzupöbeln, sind aber wahrscheinlich des Deutschen nicht mächtig genug. Kurz, ihnen fehlen die Worte. Der Mann will die Frau nochmal küssen, aber sie sagt NET (Nein). Zu dritt verlassen wir die Rolltreppe. Das Pärchen geht an mir vorbei. Ich sehe sie mit vor Ekel verzerrtem Gesicht an. Die Frau winkt mir, sie reden über mich. Ich winke zurück und ekele mich immer noch. Ich bereite mich auf eine richtig asoziale Auseinandersetzung vor, aber die zwei Jung-Russen biegen nach rechts ab und es kommt zu keinem Streit
Warum zwei Russen? Es ist ein synchrones Ereignis. Gestern war ich bis acht Uhr im DINEA in der Galeria Kaufhof. Außer mir waren nur noch die Kassiererin und das russische Ehepaar, das die Toiletten bewacht, im Restaurant. Es war eine fast private Atmosphäre. Man kommt sich irgendwie nahe. Zu nahe vielleicht.
Abends bin ich dann doch im DINEA (ohne Espresso). Ich lese meine Notizen von heute durch. Ich will den Satz "Ist Zweisamkeit ..." lesen und werde unterbrochen, weil jemand laut eine traurige Melodie pfeift.
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12:30 Uhr. Zwei zuverlässige Knutsch-Garanten haben das LeBuffet im Karstadt betreten. Ein junges Paar mit Hund (schwarzer Labrador). Beide geben sich schlampig-locker. Sie trägt einen olivgrünen Parka, er einen karierten Schlapphut und moonwashed Jeans. Sie gehen zur Essensausgabe und kommen mit zwei Tellern voll Fleisch zurück (nicht für den Hund, sie essen das selbst). Ich beobachte und warte geduldig. Er wird kommen. Der Kuss der Küsse. Sie setzen sich, nehmen Messer und Gabel in die Hand. Er steht von seinem Platz auf, sie lächeln sich verschwörerisch an, sie hebt den Kopf ... es ist Liebe ... da ist er ... der Kuss! Sie küssen sich auf den Mund! (So wie andere vor dem Essen ihr Tischgebet sprechen). Dann hauen sie rein. Ins Essen. Liebe ist einfach schön.
14 Uhr. Mit Schülern vom Otto-Hahn-Gymnasium warte ich an der Haltestelle Landwehrplatz auf die Saarbahn. Ich gehe nervös auf und ab und stelle mir Fragen: Wie soll ich mit Herrn Prinz Sex haben, wenn ich ständig belästigt werde? Ist Zweisamkeit überhaupt möglich? Als ich das Wort "Sex" denke, schmatzt es rechts von mir. Ein großer, blonder Schüler (in olivgrünem Parka) hat seine kleine, dunkelhaarige Freundin (in olivgrünem Parka) lautstark geküsst.
Vorher musste ich in der Stadtbibliothek Saarbrücken zwei pickelige, blonde Teenager beim Knutschen stören. Sie waren gerade dabei, sich gegenseitig unter die Wäsche zu fassen. Das heißt, sie wollte mit dem Kuli etwas auf seinen nackten Oberkörper schreiben, wozu er sich obenrum frei machen musste.
17 Uhr. Nochmal zum Thema "Intime Distanz". Sie beträgt fünfzig Zentimeter. Wird sie unterschritten, fühlen Menschen sich bedroht. Meine intime Distanz wird ständig unterschritten. So wie heute Nachmittag. Ich gehe jeden Tag Kaffee trinken, das wird zu teuer. Heute mal nicht. Das denke ich, während ich an der Ampel vor der Galeria Kaufhof stehe. Aber im DINEA gibt es so leckeren doppelten Espresso ... Plötzlich stehen zwei Frauen links hinter mir. Ich höre sie reden in einer mir unverständlichen Sprache. Sie stehen etwa zwanzig Zentimeter von mir entfernt. Sie berühren mich. Die intime Distanz ist deutlich unterschritten. Sie sind beide hässlich und schwarzhaarig, aber da sie keine Kopftücher tragen, sind es vermutlich Rumäninnen. Sie tragen kaffeebraune Jacken. Sie sind die doppelte Portion Espresso, die ich mir gerne einverleiben würde.
Wenige Minuten danach gerate ich wieder mit einem knutschenden Pärchen aneinander. Diesmal sind es zwei junge Russen. Die Frau schlecht blondiert, er unscheinbar. Sie stehen in der Galeria Kaufhof hinter mir auf der Rolltreppe. Ich weiß sofort, dass sie geistesgestört auf mich reagieren werden. Es geschieht nach wenigen Sekunden. Der Mann beugt sich über die Frau und gibt ihr einen langen, theatralischen Filmkuss. Völlig unnormal. Ich verziehe angewidert das Gesicht und mache Würgegeräusche. Sie versuchen mich anzupöbeln, sind aber wahrscheinlich des Deutschen nicht mächtig genug. Kurz, ihnen fehlen die Worte. Der Mann will die Frau nochmal küssen, aber sie sagt NET (Nein). Zu dritt verlassen wir die Rolltreppe. Das Pärchen geht an mir vorbei. Ich sehe sie mit vor Ekel verzerrtem Gesicht an. Die Frau winkt mir, sie reden über mich. Ich winke zurück und ekele mich immer noch. Ich bereite mich auf eine richtig asoziale Auseinandersetzung vor, aber die zwei Jung-Russen biegen nach rechts ab und es kommt zu keinem Streit
Warum zwei Russen? Es ist ein synchrones Ereignis. Gestern war ich bis acht Uhr im DINEA in der Galeria Kaufhof. Außer mir waren nur noch die Kassiererin und das russische Ehepaar, das die Toiletten bewacht, im Restaurant. Es war eine fast private Atmosphäre. Man kommt sich irgendwie nahe. Zu nahe vielleicht.
Abends bin ich dann doch im DINEA (ohne Espresso). Ich lese meine Notizen von heute durch. Ich will den Satz "Ist Zweisamkeit ..." lesen und werde unterbrochen, weil jemand laut eine traurige Melodie pfeift.
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21.01.2016
annettekrauss, 17:55h
Die sexuellen Belästigungen beginnen morgens um viertel nach acht an der Saarbahn-Haltestelle in Gestalt eines Paares im Schüler-Alter. Wie so oft die gleiche Optik wie Herr Prinz ("Thomas") und ich: Der junge Mann dunkelhaarig, das Mädchen kleiner und mittelblond. Sie stehen dicht beieinander, er hat seine schwarz behandschuhten Hände um ihre Taille gelegt. Sie küssen sich. Ihre Münder stehen offen wie die von exotischen Fischen, die an der Scheibe des Aquariums kleben, um die Algen zu fressen. Die Zungen sind irgendwie ineinander verhakt. Es sieht dumm und gewöhnlich aus. Ich mache Bemerkungen wie "Mir kommt das Frühstück hoch", was sie natürlich dazu animiert, sich noch fetter und länger zu küssen. Die junge Frau sagt etwas zu mir, das klingt wie "Stellen Sie sich doch woanders hin, wenn Sie Probleme haben", was mich wiederum dazu animiert, mich neben das Paar zu stellen und ordinäre Schmatzgeräusche mit dem Mund zu machen. Dieses Verhalten führt dazu, dass der junge Mann die gleichen Schmatzgeräusche auf dem Mund seiner Partnerin ausführt. Ich schmatze bis zur Einfahrt des Zugs. Die junge Frau fragt mich noch einmal, ob ich Probleme habe, was ich verneinen könnte, wenn ich mit dem asozialen Gesocks reden würde, was ich aber nicht tue.
Im Zug bleibt es friedlich bis zum Cottbuser Platz. Ich denke über meine Klamotten nach. Mit meinem sportlichen Columbia-Stirnband sehe ich viel zu fit und motiviert aus. Kein Mensch würde mir glauben, dass ich total arbeitsunfähg bin. Ich habe das Stirnband nur wegen meiner kalten Ohren an und werde es auch weiterhin tragen, solange ... Plötzlich schmatzt es. Ich drehe mich erschrocken um. Eine dicke, dumme, ältere Frau in braunem Mantel und mit dunkelroter Strickmütze auf dem Kopf hat eine junge Schwarze (mit Schal im Hahnentritt-Muster) in der Mangel. Sie küsst sie ab, als wären sie beste Freundinnen und hätten sich seit Jahren nicht gesehen. Beim Küssen schmatzt sie. Sie rubbelt den linken Oberarm der jungen Frau. Sie redet mit slawischem Akzent (ich tippe auf Kroatisch). Es geht um die Verspätungen bei der Saarbahn infolge des Winterwetters. Siebzehn Minuten zu spät in Heusweiler abgefahren und sie muss den Bus zur Arbeit bekommen ... Beim Aussteigen schubst mich die dicke Kroatin mit der roten Mütze und drängelt sich an mir vorbei, dann verschwindet sie in der Menge.
12:45 Uhr. Und wieder ein unmotivierter Schmatzer. Ich sitze im DINEA-Restaurant in der Galeria Kaufhof und surfe im Internet. An einem Tisch mir gegenüber hat ein französisches Ehepaar Platz genommen. Sie essen Kuchen und trinken Kaffee. Beide sind fortgeschrittenen Alters. Sie fangen an zu essen und reden. Ich surfe auf den Seiten der Comdirect-Bank. Plötzlich steht der Mann auf, beugt sich über seine Frau und gibt ihr einen laut schmatzenden Kuss. Franzosen küssen sich zwar in der Öffentlichkeit, aber sie schmatzen dabei nicht so laut, dass die Tische wackeln und ich die Erschütterung bis in meine Vagina spüre (so fühlt sich das Schmatzen für mich wirklich an). Ein ganz und gar unnormales Verhalten.
13:15 Uhr. Mir gegenüber sitzen zwei Frauen, die über ihre Erlebnisse beim Friseur sprechen. Ich rufe die Flatex-Ordermaske auf, um einen Optionsschein zu verkaufen. Im Toiletten-Kassen-Bereich pfeift jemand schrill düdeldadüdü.
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Im Zug bleibt es friedlich bis zum Cottbuser Platz. Ich denke über meine Klamotten nach. Mit meinem sportlichen Columbia-Stirnband sehe ich viel zu fit und motiviert aus. Kein Mensch würde mir glauben, dass ich total arbeitsunfähg bin. Ich habe das Stirnband nur wegen meiner kalten Ohren an und werde es auch weiterhin tragen, solange ... Plötzlich schmatzt es. Ich drehe mich erschrocken um. Eine dicke, dumme, ältere Frau in braunem Mantel und mit dunkelroter Strickmütze auf dem Kopf hat eine junge Schwarze (mit Schal im Hahnentritt-Muster) in der Mangel. Sie küsst sie ab, als wären sie beste Freundinnen und hätten sich seit Jahren nicht gesehen. Beim Küssen schmatzt sie. Sie rubbelt den linken Oberarm der jungen Frau. Sie redet mit slawischem Akzent (ich tippe auf Kroatisch). Es geht um die Verspätungen bei der Saarbahn infolge des Winterwetters. Siebzehn Minuten zu spät in Heusweiler abgefahren und sie muss den Bus zur Arbeit bekommen ... Beim Aussteigen schubst mich die dicke Kroatin mit der roten Mütze und drängelt sich an mir vorbei, dann verschwindet sie in der Menge.
12:45 Uhr. Und wieder ein unmotivierter Schmatzer. Ich sitze im DINEA-Restaurant in der Galeria Kaufhof und surfe im Internet. An einem Tisch mir gegenüber hat ein französisches Ehepaar Platz genommen. Sie essen Kuchen und trinken Kaffee. Beide sind fortgeschrittenen Alters. Sie fangen an zu essen und reden. Ich surfe auf den Seiten der Comdirect-Bank. Plötzlich steht der Mann auf, beugt sich über seine Frau und gibt ihr einen laut schmatzenden Kuss. Franzosen küssen sich zwar in der Öffentlichkeit, aber sie schmatzen dabei nicht so laut, dass die Tische wackeln und ich die Erschütterung bis in meine Vagina spüre (so fühlt sich das Schmatzen für mich wirklich an). Ein ganz und gar unnormales Verhalten.
13:15 Uhr. Mir gegenüber sitzen zwei Frauen, die über ihre Erlebnisse beim Friseur sprechen. Ich rufe die Flatex-Ordermaske auf, um einen Optionsschein zu verkaufen. Im Toiletten-Kassen-Bereich pfeift jemand schrill düdeldadüdü.
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Intime Distanz (20.01.2016)
annettekrauss, 17:34h
Mit Schülern vom Otto-Hahn-Gymnasium stehe ich an der Saarbahn-Haltestelle Landwehrplatz. Ein Junge und ein Mädchen stellen sich so dicht neben mich, dass sie mich fast berühren. Der Abstand beträgt weniger als zwanzig Zentimeter, obwohl wissenschaftlich erwiesen ist, dass die meisten Menschen nervös bis aggressiv reagieren, wenn man ihre intime Distanz von fünfzig Zentimetern unterschreitet. Der Junge (groß, blond) umarmt das Mädchen (klein, dunkelhaarig) und mich dabei beinahe gleich mit, so nahe stehen sie neben mir. Nachdem der Junge gegangen ist, stelle ich mich so dicht vor das Mädchen, dass sie nur noch meinen Rücken sieht und sonst nichts mehr. Endlich versteht sie, worum es geht, und stellt sich etwas weiter weg von mir.
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19.01.2016
annettekrauss, 17:12h
11:30 Uhr. Unschlüssig stehe ich im McDonalds in der Europa-Galerie herum und lese die Speisekarte. Alles viel zu teuer, denke ich. Hinter mir, aus Richtung der Eisdiele mit dem knallbunt gefärbten Eis, pfeift jemand laut düdeldadüdü.
12:15 Uhr. Im DINEA in der Galeria Kaufhof. An den Tisch links von mir setzt sich ein Ehepaar, beide mit Wurst und Fleisch auf den Tellern. Hinter mir pfeift jemand laut (kein düdeldadüdü, sondern "normale" Pfeiftöne).
12:40 Uhr. Der ältliche Mann, der mit seiner Frau am Tisch links von mir sitzt, war auf dem Klo. Als er zurückkommt, kratzt er mit den ausgestreckten fünf Fingern der rechten Hand über die Platte des Tischs, an dem ich sitze. Alte Fick-Sau, denke ich und bin gleichzeitig neugierig. In dieser Form bin ich zum letzten Mal 1989 in der Universitätsbibliothek in Saarbrücken belästigt worden. Warum jetzt plötzlich wieder?
16:50 Uhr. Als ich vor einigen Tagen Herrn Prinz in der Diskonto-Passage begegnet bin, hat er mich nicht angesehen. Warum nicht? Ein anderer Mann (groß, dunkelhaarig und gutaussehend), der mir auch gefällt, ist seit Oktober nicht mehr in der Stadtbibliothek gewesen. Habe ich ihn abgeschreckt? Ich schreibe diese Sätze in mein Notizbuch und im DINEA, wo ich immer noch sitze, pfeift jemand laut düdeldadüdü.
16:55 Uhr. Wieder pfeift jemand laut düdeldadüdü.
16:57 Uhr. Ich lese die Notizen-Seite in meinem Handy. Zu einem Ring, den ich bei Ebay kaufen will, notiere ich "Paypal-Gutschein einlösen". Lautes düdeldadüdü ertönt, diesmal aus einer anderen Ecke des Restaurants.
16:59 Uhr. Ich logge mich in meinen Flickr-Account ein. Wieder pfeift jemand durchs ganze Restaurant düdeldadüdü.
17:35 Uhr. Ich lese eine E-Mail von Compassion in World Farming mit einem Spendenaufruf. Ich würde gerne spenden, aber die Zahlung mit Paypal funktioniert nicht. Jemand pfeift ein etwas blechern klingendes düdeldadüdü.
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12:15 Uhr. Im DINEA in der Galeria Kaufhof. An den Tisch links von mir setzt sich ein Ehepaar, beide mit Wurst und Fleisch auf den Tellern. Hinter mir pfeift jemand laut (kein düdeldadüdü, sondern "normale" Pfeiftöne).
12:40 Uhr. Der ältliche Mann, der mit seiner Frau am Tisch links von mir sitzt, war auf dem Klo. Als er zurückkommt, kratzt er mit den ausgestreckten fünf Fingern der rechten Hand über die Platte des Tischs, an dem ich sitze. Alte Fick-Sau, denke ich und bin gleichzeitig neugierig. In dieser Form bin ich zum letzten Mal 1989 in der Universitätsbibliothek in Saarbrücken belästigt worden. Warum jetzt plötzlich wieder?
16:50 Uhr. Als ich vor einigen Tagen Herrn Prinz in der Diskonto-Passage begegnet bin, hat er mich nicht angesehen. Warum nicht? Ein anderer Mann (groß, dunkelhaarig und gutaussehend), der mir auch gefällt, ist seit Oktober nicht mehr in der Stadtbibliothek gewesen. Habe ich ihn abgeschreckt? Ich schreibe diese Sätze in mein Notizbuch und im DINEA, wo ich immer noch sitze, pfeift jemand laut düdeldadüdü.
16:55 Uhr. Wieder pfeift jemand laut düdeldadüdü.
16:57 Uhr. Ich lese die Notizen-Seite in meinem Handy. Zu einem Ring, den ich bei Ebay kaufen will, notiere ich "Paypal-Gutschein einlösen". Lautes düdeldadüdü ertönt, diesmal aus einer anderen Ecke des Restaurants.
16:59 Uhr. Ich logge mich in meinen Flickr-Account ein. Wieder pfeift jemand durchs ganze Restaurant düdeldadüdü.
17:35 Uhr. Ich lese eine E-Mail von Compassion in World Farming mit einem Spendenaufruf. Ich würde gerne spenden, aber die Zahlung mit Paypal funktioniert nicht. Jemand pfeift ein etwas blechern klingendes düdeldadüdü.
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Mittwoch, 20. Januar 2016
18.01.2016
annettekrauss, 12:11h
Den Vormittag habe ich gemütlich mit Kaffeetrinken im LeBuffet-Restaurant im Karstadt verbracht. Jetzt ist es kurz nach zwölf, Mittagessenszeit und die Fleischfresser-Mafia ist ins Restaurant eingefallen. Am Schlimmsten: Ein älteres rumänisches Ehepaar am Tisch hinter mir. Die Messer schaben über das Geschirr, beide sprechen mit Mündern voller Fleisch, es ist gruselig. So ungefähr haben auch die beiden Ceaușescus zu Mittag gespeist, denke ich, während sie immer neue Gesetze gegen das Volk und zu ihrer persönlichen Bereicherung ausgedacht haben. Die Ceaușescus wurden von einer nationalen Widerstandsgruppe erschossen. Ich habe 1989 die Hinrichtung im Fernsehen gesehen und fand es richtig. Hier und heute ist leider kein Widerstand möglich. Ich muss dem säbelrasselnden Fleischverzehr bis zum Ende zusehen und zuhören.
Den Nachmittag verbringe ich im DINEA-Restaurant in der Galeria Kaufhof. Es ist vierzehn Uhr. Ich habe meine Brezel gegessen und will gerade den Computer zum kostenlosen Hotspot-Surfen aus der Tasche nehmen. Hinter mir sitzt ein Paar, das seine Beziehungsprobleme diskutiert, und mich ein wenig nervt. Jemand pfeift düdeldadüdü.
14:15 Uhr. Das diskutierende Paar (ich glaube, es waren Türken) hat seinen Platz hinter mir verlassen. Ich habe mich in den Hotspot eingeloggt. Ich klicke auf die Website der Galeria Kaufhof - und im Restaurant pfeift jemand laut düdeldadüdü.
Das türkische Paar ist kaum weg, schon kommt der nächste Horror. Zwei Serbinnen mittleren Alters setzen sich an den Türken-Tisch. Eine braunhaarig, eine blondiert. Sie quatschen laut und aufgeregt, ohne Punkt und Komma. Ich hasse Serbisch, obwohl ich die Sprache an der Uni gelernt habe. Seit dem Krieg in Bosnien ist Serbisch in meinen Ohren die Vergewaltiger-Sprache schlechthin. Auch wenn Frauen sie sprechen.
15 Uhr. Die zwei Serbinnen sind gegangen. Sie haben es tatsächlich geschafft, 45 Minuten ohne Pause schnell und laut zu reden. Kein Wunder, dass der Braunhaarigen die Haare wild vom Kopf abstanden. Sie hatte keine Zeit, sich zu kämmen, weil sie reden musste. Die Blonde hatte eine brave Angela-Merkel-Frisur, hat aber genauso viel gequatscht.
Die Serbinnen sind weg, aber ich vermisse sie schon. Sie haben nämlich den Horror-Trip zwei Tische weiter mit ihrem Gerede übertönt. Eine türkische Dreiergruppe, bestehend aus einem Ehepaar und seiner Tochter. Die Tochter starrt in ihr Handy, während die Eltern, vor allem die Mutter, jetzt richtig aufdrehen. Ich höre nur noch durchdringend geschrieene ü's und oglu's.
15:15 Uhr. Ich musste mich, wie fast jeden Nachmittag, an einen anderen Tisch setzen. In eine Ecke des Restaurants, die nicht von Türken und Serben dominiert wird. Jetzt habe ich meinen Platz neben zwei französischen Ehepaaren, die auch viel reden, aber wenigstens Manieren haben.
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Den Nachmittag verbringe ich im DINEA-Restaurant in der Galeria Kaufhof. Es ist vierzehn Uhr. Ich habe meine Brezel gegessen und will gerade den Computer zum kostenlosen Hotspot-Surfen aus der Tasche nehmen. Hinter mir sitzt ein Paar, das seine Beziehungsprobleme diskutiert, und mich ein wenig nervt. Jemand pfeift düdeldadüdü.
14:15 Uhr. Das diskutierende Paar (ich glaube, es waren Türken) hat seinen Platz hinter mir verlassen. Ich habe mich in den Hotspot eingeloggt. Ich klicke auf die Website der Galeria Kaufhof - und im Restaurant pfeift jemand laut düdeldadüdü.
Das türkische Paar ist kaum weg, schon kommt der nächste Horror. Zwei Serbinnen mittleren Alters setzen sich an den Türken-Tisch. Eine braunhaarig, eine blondiert. Sie quatschen laut und aufgeregt, ohne Punkt und Komma. Ich hasse Serbisch, obwohl ich die Sprache an der Uni gelernt habe. Seit dem Krieg in Bosnien ist Serbisch in meinen Ohren die Vergewaltiger-Sprache schlechthin. Auch wenn Frauen sie sprechen.
15 Uhr. Die zwei Serbinnen sind gegangen. Sie haben es tatsächlich geschafft, 45 Minuten ohne Pause schnell und laut zu reden. Kein Wunder, dass der Braunhaarigen die Haare wild vom Kopf abstanden. Sie hatte keine Zeit, sich zu kämmen, weil sie reden musste. Die Blonde hatte eine brave Angela-Merkel-Frisur, hat aber genauso viel gequatscht.
Die Serbinnen sind weg, aber ich vermisse sie schon. Sie haben nämlich den Horror-Trip zwei Tische weiter mit ihrem Gerede übertönt. Eine türkische Dreiergruppe, bestehend aus einem Ehepaar und seiner Tochter. Die Tochter starrt in ihr Handy, während die Eltern, vor allem die Mutter, jetzt richtig aufdrehen. Ich höre nur noch durchdringend geschrieene ü's und oglu's.
15:15 Uhr. Ich musste mich, wie fast jeden Nachmittag, an einen anderen Tisch setzen. In eine Ecke des Restaurants, die nicht von Türken und Serben dominiert wird. Jetzt habe ich meinen Platz neben zwei französischen Ehepaaren, die auch viel reden, aber wenigstens Manieren haben.
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Montag, 18. Januar 2016
14./15.01.2016
annettekrauss, 16:57h
14.01.2016
16 Uhr. Ich stehe vor einem Spiegel in der Damen-Textilabteilung im Karstadt und betrachte mich in meinem neuen, warmen, sportlichen, finnischen Steppmantel. Er steht mir gut, aber ich bin froh, wenn es wieder wärmer wird und ich das dicke Ding ausziehen kann, denke ich. Ein Mann - grauhaarig, dünn, mit Strickmütze - schaut Damen-Jeans an, die auf einem Tisch liegen. Er pfeift.
18 Uhr. Im DINEA-Restaurant in der Galeria Kaufhof ist es angenehm still. Ich lese eine Kolumne von Bastian Sick. Dann fallen zwei geräuschvoll redende Frauen mit zwei kleinen Mädchen ins Restaurant ein und setzen sich an den Tisch neben mich. Ich kann nicht erkennen, ob sie Türkisch oder Rumänisch sprechen. Ihre Stimmen sind penetrant und unangenehm. Hinter mir pfeift jemand laut und erschreckt düdeldadüdü. Ich nehme mein Tablett und meine Sachen und setze mich an einen anderen Tisch.
15.01.2016
9:30 Uhr. Ich gehe durch die Europa-Galerie und denke über die Essgewohnheiten von Tauben nach. Neulich habe ich auf dem Parkplatz vor dem Haus, in dem ich wohne, eine Katze getroffen, die Hundescheiße gefressen hat ... Jemand pfeift zweimal hintereinander düdeldadüdü.
12 Uhr. Ich gehe in der Galeria Kaufhof an der Süßwaren-Abteilung vorbei Richtung Damen-Wäsche-Abteilung. Ein Mann kreuzt meinen Weg, der oft am Hauptbahnhof herumgammelt. Heute trägt er geblümte Hosen. Er ist Alkoholiker. Er pöbelt die Leute an. Mich hat er auch schon beschimpft, als ich mit einem vegetarischen Burger aus dem McDonalds kam. Als ich ihn sehe, fasse ich mir unwillkürlich an den Kopf, um zu fühlen, ob meine Haare ordentlich aussehen. Der Alkoholiker pfeift in dieser Sekunde so schrill, dass sein Pfeifen durch den ganzen Kaufhof hallt. Später höre ich wieder einen Mann laut pfeifen, das Pfeifen kommt aber aus den Lagerräumen, vermutlich pfeift ein Kaufhof-Mitarbeiter.
13 Uhr. Nach einer Kaffeepause im DINEA-Restaurant gehe ich durch das Erdgeschoss des Kaufhauses. Neben den Leder-Geldbörsen stehen ein älterer Mann und zwei jüngere Frauen. Als ich mich der Gruppe nähere, umarmt der Mann eine der Frauen und rubbelt ihren Oberarm.
In der Saarbahn pfeift jemand.
Ich gehe durch das Einkaufszentrum Saarbasar. Ein dicker, grauhaariger Mann schiebt seinen Einkaufswagen vor mir her und pfeift.
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16 Uhr. Ich stehe vor einem Spiegel in der Damen-Textilabteilung im Karstadt und betrachte mich in meinem neuen, warmen, sportlichen, finnischen Steppmantel. Er steht mir gut, aber ich bin froh, wenn es wieder wärmer wird und ich das dicke Ding ausziehen kann, denke ich. Ein Mann - grauhaarig, dünn, mit Strickmütze - schaut Damen-Jeans an, die auf einem Tisch liegen. Er pfeift.
18 Uhr. Im DINEA-Restaurant in der Galeria Kaufhof ist es angenehm still. Ich lese eine Kolumne von Bastian Sick. Dann fallen zwei geräuschvoll redende Frauen mit zwei kleinen Mädchen ins Restaurant ein und setzen sich an den Tisch neben mich. Ich kann nicht erkennen, ob sie Türkisch oder Rumänisch sprechen. Ihre Stimmen sind penetrant und unangenehm. Hinter mir pfeift jemand laut und erschreckt düdeldadüdü. Ich nehme mein Tablett und meine Sachen und setze mich an einen anderen Tisch.
15.01.2016
9:30 Uhr. Ich gehe durch die Europa-Galerie und denke über die Essgewohnheiten von Tauben nach. Neulich habe ich auf dem Parkplatz vor dem Haus, in dem ich wohne, eine Katze getroffen, die Hundescheiße gefressen hat ... Jemand pfeift zweimal hintereinander düdeldadüdü.
12 Uhr. Ich gehe in der Galeria Kaufhof an der Süßwaren-Abteilung vorbei Richtung Damen-Wäsche-Abteilung. Ein Mann kreuzt meinen Weg, der oft am Hauptbahnhof herumgammelt. Heute trägt er geblümte Hosen. Er ist Alkoholiker. Er pöbelt die Leute an. Mich hat er auch schon beschimpft, als ich mit einem vegetarischen Burger aus dem McDonalds kam. Als ich ihn sehe, fasse ich mir unwillkürlich an den Kopf, um zu fühlen, ob meine Haare ordentlich aussehen. Der Alkoholiker pfeift in dieser Sekunde so schrill, dass sein Pfeifen durch den ganzen Kaufhof hallt. Später höre ich wieder einen Mann laut pfeifen, das Pfeifen kommt aber aus den Lagerräumen, vermutlich pfeift ein Kaufhof-Mitarbeiter.
13 Uhr. Nach einer Kaffeepause im DINEA-Restaurant gehe ich durch das Erdgeschoss des Kaufhauses. Neben den Leder-Geldbörsen stehen ein älterer Mann und zwei jüngere Frauen. Als ich mich der Gruppe nähere, umarmt der Mann eine der Frauen und rubbelt ihren Oberarm.
In der Saarbahn pfeift jemand.
Ich gehe durch das Einkaufszentrum Saarbasar. Ein dicker, grauhaariger Mann schiebt seinen Einkaufswagen vor mir her und pfeift.
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13.01.2016
annettekrauss, 16:27h
Ich gehe durch die Bahnhofstraße. Vier junge Türkinnen kommen mir entgegen. Sie sehen mich und fangen sofort an, mit lauten, hohen Stimmen exaltiert zu reden. Ich imitiere ihre Sprechweise, indem ich mehrere hohe, laute Vogelrufe ausstoße. Eine Türkin imitiert wiederum meine Laute und lacht.
Unmittelbar danach kommt mir ein schlanker, hochgewachsener, blonder Mann entgegen, der mich ansieht und sofort seinen Finger in den Mund steckt und aus einer Zahnlücke einen Essensrest holt. Er betrachtet das angefaulte Krümelchen, schiebt es in seinen Mund zurück und isst es. Ich sage laut "Mahlzeit!", aber ich glaube nicht, dass er die Anspielung versteht.
Ich gehe an den Schmuddel-Läden (Shisha, Internet-Café, Second-Hand-Motorrad-Kleidung) hinter der Sparkasse vorbei. Es regnet. Ich habe den Schirm aufgespannt. In einem Eingang steht ein Mann. Rotblonde Haare, schütterer Bart, die Kapuze seines Hoodies hat er über den Kopf gezogen. Er raucht eine Zigarette. Gleichzeitig kommen mir zwei junge Ausländer entgegen. Wegen des Schirms kann ich nicht viel sehen. Dann landet Spucke vor meinen Füßen. Ich hebe den Schirm an, um besser zu sehen. Ich weiß nicht, ob einer der Ausländer oder der Deutsche gespuckt hat. Ich spucke auf die gleiche Stelle, wo die Männer-Spucke gelandet ist, und gehe weiter. Hinter mir höre ich Lachen. Der Deutsche hat die beiden Ausländer angehalten. Er redet mit ihnen und zeigt auf mich. Alle drei grinsen.
Ich gehe weiter. Drei Schülerinnen vom Otto-Hahn-Gymnasium kommen mir entgegen. Sie sehen mich und kreischen hysterisch. Ich kreische auch hysterisch. Sie imitieren mein Kreischen. Ich imitiere ihre Imitation meines Kreischens. Sie lachen.
Im REAL im Saarbasar probiere ich in der Umkleidekabine ein Tommy-Hilfiger-T-Shirt an. Draußen geht ein Mann vorbei und pfeift.
In der Saarbahn nach Lebach. Ich bin müde. Unsinnige Gedanken gehen mir durch den Kopf. Ich frage mich, ob in der Bücherei alle Frauen (politisch) grün sind. Sie sehen so aus ... Plötzlich schmatzt es hinter mir so laut, dass ich mich erschreckt umdrehe. Ein junges Paar steht hinter mir. Er trägt eine orangefarbene Jacke. Sie sehe ich kaum. Die beiden haben beim Küssen das Schmatzgeräusch produziert. Eine Haltestelle weiter steigen sie aus. Gott sei Dank, sonst hätte ich mir noch mehr Geschmatze anhören müssen.
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Unmittelbar danach kommt mir ein schlanker, hochgewachsener, blonder Mann entgegen, der mich ansieht und sofort seinen Finger in den Mund steckt und aus einer Zahnlücke einen Essensrest holt. Er betrachtet das angefaulte Krümelchen, schiebt es in seinen Mund zurück und isst es. Ich sage laut "Mahlzeit!", aber ich glaube nicht, dass er die Anspielung versteht.
Ich gehe an den Schmuddel-Läden (Shisha, Internet-Café, Second-Hand-Motorrad-Kleidung) hinter der Sparkasse vorbei. Es regnet. Ich habe den Schirm aufgespannt. In einem Eingang steht ein Mann. Rotblonde Haare, schütterer Bart, die Kapuze seines Hoodies hat er über den Kopf gezogen. Er raucht eine Zigarette. Gleichzeitig kommen mir zwei junge Ausländer entgegen. Wegen des Schirms kann ich nicht viel sehen. Dann landet Spucke vor meinen Füßen. Ich hebe den Schirm an, um besser zu sehen. Ich weiß nicht, ob einer der Ausländer oder der Deutsche gespuckt hat. Ich spucke auf die gleiche Stelle, wo die Männer-Spucke gelandet ist, und gehe weiter. Hinter mir höre ich Lachen. Der Deutsche hat die beiden Ausländer angehalten. Er redet mit ihnen und zeigt auf mich. Alle drei grinsen.
Ich gehe weiter. Drei Schülerinnen vom Otto-Hahn-Gymnasium kommen mir entgegen. Sie sehen mich und kreischen hysterisch. Ich kreische auch hysterisch. Sie imitieren mein Kreischen. Ich imitiere ihre Imitation meines Kreischens. Sie lachen.
Im REAL im Saarbasar probiere ich in der Umkleidekabine ein Tommy-Hilfiger-T-Shirt an. Draußen geht ein Mann vorbei und pfeift.
In der Saarbahn nach Lebach. Ich bin müde. Unsinnige Gedanken gehen mir durch den Kopf. Ich frage mich, ob in der Bücherei alle Frauen (politisch) grün sind. Sie sehen so aus ... Plötzlich schmatzt es hinter mir so laut, dass ich mich erschreckt umdrehe. Ein junges Paar steht hinter mir. Er trägt eine orangefarbene Jacke. Sie sehe ich kaum. Die beiden haben beim Küssen das Schmatzgeräusch produziert. Eine Haltestelle weiter steigen sie aus. Gott sei Dank, sonst hätte ich mir noch mehr Geschmatze anhören müssen.
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11.01.2016
annettekrauss, 16:01h
Um kurz vor neun Uhr sitze ich in der Europa-Galerie auf einer Bank und spiele Snake Xenzia auf meinem alten Nokia-Handy. Ich erreiche 1926 Punkte. Im Jahr 1926 war der Papa ein Jahr alt, denke ich. Ein junges Paar, das vor dem Schaufenster von "JD-Sports" steht, gibt sich im gleichen Moment einen schmatzenden Kuss auf den Mund.
Ich war im Saarbrücker Rathaus auf der Toilette und gehe jetzt Richtung Johanneskirche. Viele Menschen kommen mir entgegen. Ich versuche, sie nicht anzusehen. Jemand spuckt vor meine Füße. Jetzt muss ich doch hinschauen. Eine Gruppe widerlicher männlicher Jugendlicher, Deutsche und Ausländer gemischt, stehen rum. Sie sehen dümmer aus als die Polizei erlaubt. Wie dreimal auf den Kopf gefallen und dann mit einer schrägen Frisur versehen. Hauptschüler, vermute ich. Einer von denen hat vor mir ausgespuckt.
In der Kaiserstraße gehe ich am Army-Store vorbei. Ich versuche immer noch, niemanden anzusehen, um Belästigungen zu vermeiden. Die Tür des Geschäfts geht auf und ich höre unappetitliche saarländische Stimmen. Ich sehe hin. Ein Weißer mit Glatze und ein Schwarzer gehen vor mir. Der Weiße legt dem Schwarzen die rechte Hand auf die linke Schulter. Ich überlege, ob ich ein Foto aufnehmen soll. Der Weiße dreht sich um und geht ein paar Schritte zurück. Er geht an mir vorbei und pfeift.
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Ich war im Saarbrücker Rathaus auf der Toilette und gehe jetzt Richtung Johanneskirche. Viele Menschen kommen mir entgegen. Ich versuche, sie nicht anzusehen. Jemand spuckt vor meine Füße. Jetzt muss ich doch hinschauen. Eine Gruppe widerlicher männlicher Jugendlicher, Deutsche und Ausländer gemischt, stehen rum. Sie sehen dümmer aus als die Polizei erlaubt. Wie dreimal auf den Kopf gefallen und dann mit einer schrägen Frisur versehen. Hauptschüler, vermute ich. Einer von denen hat vor mir ausgespuckt.
In der Kaiserstraße gehe ich am Army-Store vorbei. Ich versuche immer noch, niemanden anzusehen, um Belästigungen zu vermeiden. Die Tür des Geschäfts geht auf und ich höre unappetitliche saarländische Stimmen. Ich sehe hin. Ein Weißer mit Glatze und ein Schwarzer gehen vor mir. Der Weiße legt dem Schwarzen die rechte Hand auf die linke Schulter. Ich überlege, ob ich ein Foto aufnehmen soll. Der Weiße dreht sich um und geht ein paar Schritte zurück. Er geht an mir vorbei und pfeift.
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