Samstag, 14. März 2015
13.03.2015
Ich esse zuviel Schokolade. Das ist mir selbst bewusst und ich denke ständig daran. Aber warum führt das zu seltsamen Erlebnissen in der Außenwelt? Mir begegnen mehr Afrikaner, Schwarze, schokoladenbraune Menschen als normal ist. Heute war es besonders schlimm. Auf der kurzen Strecke vom Pariser Platz zur Europa-Galerie (zehn Minuten Fahrtzeit) habe ich fünfzehn Menschen gesehen, deren Haut die Farbe dunkler Schokolade hat (Zartbitter ist meine Lieblingssorte). Diese Zahl steht in keinem Verhältnis zum realen Anteil dunkelhäutiger Menschen an der Saarbrücker Gesamtbevölkerung.

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Donnerstag, 12. März 2015
12.03.2015
13:30 Uhr. Im Lidl am Schneidershof in Saarbrücken. Ich stehe an der Kasse. Vor mir ein Ehepaar. Der Mann trägt eine braune Hose und eine braune Jacke. Die Frau hat blonde Locken. Ihr Gesicht ist mit Sommersprossen übersät. [Während ich diesen Satz im Kopf formuliere, werde ich schon wieder belästigt, siehe unten]. Beide haben graue Haare. Während die Menschen an der Kasse sich langsam nach vorne bewegen, pfeift der Mann. Er starrt verdutzt auf das Kassenband, als hätte er es noch nie gesehen. Er pfeift und pfeift. Er kann gar nicht mehr aufhören.
Ich habe diesen Text auf einer Bank im EKZ (Einkaufszentrum) Saar-Basar geschrieben. Neben mir sitzt ein Mann mit grauen Haaren. Der Typ Rentner, der in meiner Nähe fast immer pfeift. Auch dieser Mann pfeift.

14:30 Uhr. EKZ Saar-Basar. Drei widerliche blonde Typen, Teenager, in T-Shirts und mit Sonnenbrillen, kommen mir an der Drehtür entgegen. Sie lachen. Einer greift sich durch die Hose an den Penis und drückt ihn liebevoll.

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11.03.2015
12 Uhr. Stadtbibliothek Saarbrücken. Schrilles Pfeifen auf dem Gustav-Regler-Platz. Warum weiß ich nicht. Ich sitze zwei Etagen weiter oben an einem Tisch und sehe Börsenkurse an.

12:40 Uhr. Stadtbibliothek, dritte Etage. Ich habe das Smartphone vor mir auf dem Tisch liegen, schaue mein Depot an und überlege, ob ich einen Teil der DAX-Zertifikate verkaufen soll. Ein paar Tische weiter pfeift jemand laut DÜDELDADÜDÜ.

Nachmittags. Einkaufszentrum Saar-Basar. Ich sitze vor Adler-Mode auf einer Bank. Zwei Rentner kommen auf mich zu. Einer pfeift mit schmalen Lippen durch die Zähne. Dann setzen sie sich auf die Bank hinter mir.

Kurz vor fünf. Immer noch auf der Bank. Ich sehe die Börsenkurse an. Ein grauhaariger Mann geht pfeifend an mir vorbei in den Adler-Modemarkt.

17:45 Uhr. Noch immer im Saar-Basar. Im Gang vor den Toiletten. Von der Herren-Toilette kommt mir ein grauhaariger Mann entgegen. Er pfeift.

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Mittwoch, 11. März 2015
10.03.2015
13 Uhr. Stadtbibliothek Saarbrücken. Ich sitze im zweiten Obergeschoss an einem Tisch und lese die Kurzgeschichte "Concerto russe" des niederländischen Autors Maarten 't Haart. Ein alter Mann erklärt, warum er nie geheiratet hat. In der Etage darunter, der Kinderbuch-Abteilung, stößt ein Junge fünfmal hintereinander in kurzen Abständen den gleichen Laut aus. Es klingt wie das Pfeifen eines Vogels.

Nachmittags, im Lesecafé der Bibliothek, pfeift ein älterer Mann, als ich im neuen STERN die Titelstory über Helmut Schmidt und seine außereheliche Affäre aufschlage.

Abends. In der Ludwigstraße stößt hinter mir ein junger Türke einen lauten Pfiff durch die Zähne aus.

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