Donnerstag, 4. Februar 2016
03.02.2016
Morgens in der Europa-Galerie. Ich habe mir im McCafé einen Soja-Cappuccino geleistet. Ich fahre mit der Rolltreppe ins erste Obergeschoss. Vor mir ein junger, blonder Mann und seine dämlich aussehende, brünette Freundin. Es geht schon wieder los. Der Zungenkuss wird kommen. Sie wenden sich einander zu, sehen sich in die Augen und dann gibt es ein fettes Mund-an-Mund mit Zunge. Ich sage mein Sprüchchen: "Ach, was für ein toller Kuss!" Der junge Mann dreht sich um. Es ist eine Frau. Es ist die Lesbe, die im Saturn Computer verkauft. Egal. Ob Frau oder Mann, mir bleibt nichts erspart. Die Lesbe und ihre Freundin küssen sich noch zwei weitere Mal mit offenen, dick gewölbten Lippen. Dann kommt die Rolltreppe oben an und ich gehe in die andere Richtung. Später fällt mir ein, dasss der Lesbenkuss etwas mit der Sojamilch in meinem Cappuccino zu tun hatte. Der Cappuccino schmeckte ein bisschen fade. So wie ich mir den Kuss einer Lesbe vorstelle.

Vor dem Rathaus treffe ich auf eine französische Schulklasse und ihren Lehrer, die heute Projekttag haben. Der Schnürsenkel an meinem rechten Schuh ist offen. Ich suche einen Platz, wo ich den Schuh zubinden kann. Herr Prinz kommt mir entgegen. Ich sage "Guten Tag" und er nickt mir zu. Zwei französische Jungen, ein Blonder und einer mit braunen Haaren, stellen sich einander gegenüber, fassen sich an den Oberarmen und schubsen sich hin und her. Das sollen Herr Prinz und ich sein.

In der Stadtbibliothek in der dritten Etage. Ich lege zwei Euro auf einen Tisch. Ich will mir am Wechselautomat 50-Cent-Münzen für die Toilette holen. Ein junger Türke kommt aus dem Aufzug. Er gehört zu den wenigen, die ich ertrage. Er ist seit Jahren fast jeden Tag da und verhält sich normal. Jemand pfeift laut düdeldadüdü.

Ich setze mich an einen Tisch und schreibe die Vorfälle von heute morgen auf. Ich komme bis zu der Begegnung mit Herrn Prinz, als wieder jemand laut düdeldadüdü pfeift.

Im DINEA-Restaurant in der Galeria Kaufhof. Ich rufe die Facebook-Seite der Gruppe "Vogelrettung im Saarland" auf. Hinter mir hüpft ein französisches Bübchen namens Jacques aufgeregt auf und ab und pfeift wie ein Vogel.

An der Kasse vom REAL. Die Kassiererin ist hübsch, blond, jung und hat perfekt angemalte Fingernägel. Vier Finger jeder Hand sind knallrot lackiert, der Zeigefinger weiß mit einem roten Motiv. Ich betrachte fasziniert den Nagel, der aus der Reihe tanzt, und vor der Kasse stößt ein älterer Mann einen schrillen Pfiff aus.

In der Galeria Kaufhof fahre ich auf der Rolltreppe nach oben. Auf der Rolltreppe nebenan, die nach unten fährt, sehe ich den Kopf einer Blondine. Sie hat ihre Arme um etwas gelegt, das ich nicht sehe, aber vermutlich ihr Freund ist. Es ist klar, was jetzt kommt. Die Rolltreppe entzieht die Blondine meinen Blicken, aber ich höre ihr lautes Schmatzen. Sie hat ihren Freund geküsst.

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