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Freitag, 18. Dezember 2015
16.12.2015
annettekrauss, 15:47h
Heute habe ich zum ersten Mal mit Thomas gesprochen. Zwei Worte! Er wollte an den Internet-Computer in der Stadtbibliothek und ich habe meinen Platz für ihn frei gemacht. "Ist frei", habe ich gesagt und er hat genickt. Wow! Ich glaube, er ist nett und man kann ganz normal mit ihm reden. Worüber? Ich weiß, dass er Probleme mit dem Einwohnermeldeamt hat (ich habe ein Telefongespräch belauscht). Er hat zur Zeit keinen Personalausweis. Er läuft mit Papieren herum, die er von der Behörde bekommen hat oder die er da hin schickt. Vielleicht wäre das ein Anknüpfungspunkt für ein Gespräch?
Mich regt das alles unheimlich auf. Synchron erlebe ich folgendes mit zwei verrückten Russinnen:
12:15 Uhr. Ich fahre in der Galeria Kaufhof mit der Rolltreppe nach unten in die Damen-Wäsche-Abteilung. Eine große, junge Frau mit langen, braunen Haaren und eine kleine ältere mit blonden Haaren stehen ruhig da und reden. Es sind der 1,92 m große Thomas, braunhaarig, und ich, die 1,61 m kleine Blonde. Die Braunhaarige hat einen Brief mit einem offiziellen Briefkopf in der Hand. Soweit alles klar. Die Rolltreppe kommt unten an und plötzlich umarmt die Braunhaarige die Blonde zärtlichst. Sie hält sie sekundenlang fest. Dann lösen sie sich voneinander und diskutieren weiter über den Behörden-Brief, als wäre nichts geschehen. Beide Frauen sprechen Russisch.
13:30 Uhr. Hauptbahnhof. Neben mir stehen zwei Männer. Der eine ist groß und raucht eine E-Zigarette, der andere ist klein, dick und glatzköpfig. Ich kenne sie. Es sind Fahrkarten-Kontrolleure der Saarbahn AG. Von der andere Seite kommen zwei junge Türken auf mich zu. Einer sieht mich an und sagt ein Wort zu mir, das wie "adak" klingt. Sie bleiben stehen, geben sich die Hand und verabschieden sich mit zwei zärtlichen französischen Küssen (bises) auf die Wangen.
13:45 Uhr. In der Kaiserstraße kommt mit ein kleiner, dünner Mann mit einer Strickmütze auf dem Kopf entgegen, der sein rotes Fahrrad wie einen Roller fährt. Er pfeift.
15:30 Uhr. In der Saarbahn. Ich denke an eine Szene, die ich oft erlebe. "Niemand versteht, wie unangenehm das ist, wenn man zusehen muss, wie ein unattraktiver Mann einer unattraktiven Frau an den Po fasst", geht mit durch den Kopf. Im Zug pfeift jemand düdeldadüdü.
16:30 Uhr. Ich sehe in der Diskonto-Passage ein Werbeplakat an, auf dem ein junger Mann durch den Sucher einer Olympus-Digital-Kamera blickt. Drei Minuten später das synchrone Erlebnis dazu. Ein (nicht mehr junger) Mann kommt mir im Karstadt auf der Rolltreppe entgegen. Er trägt eine schwarze Jack-Wolfskin-Plüsch-Fleece-Jacke und hat eine Olympus-SLR-Digital-Kamera um den Hals. Er pfeift leise durch die Zähne. Als er weg ist, steht eine Frau in einer Jack-Wolfskin-Jacke hinter mir auf der Rolltreppe. Sie singt leise vor sich hin. Ich versuche zu furzen, damit ihr der Wind ins Gesicht bläst, aber es gelingt mir nicht.
Eine Viertelstunde später begegne ich der Pfeife mit der Olympus-Kamera in der Karstadt-Schmuckabteilung wieder. Er pfeift immer noch wie ein Geistesgestörter. Ich gehe ihm, ebenfalls pfeifend, bis zum Weihnachtsmarkt vor dem McDonalds hinterher. Er pfeift ununterbrochen weiter. Dann verliere ich ihn aus den Augen. Ich gehe Richtung Stadtbibliothek. Auf dem Gustav-Regler-Platz kann ich endlich furzen.
18:30 Uhr. Im Zug nach Heusweiler. Neben mir sitzt ein blonder, junger Mann mit Handy. Jemand pfeift laut düdeldadüdü. Der junge Mann steckt sein Handy in die Tasche. Zweites düdeldadüdü. Drittes düdeldadüdü, als er einen Bekannten trifft und mit ihm redet. Das vierte und fünfte düdeldadüdü erklingt, als ich die ersten drei düdeldadüdüs in mein Notizbuch schreibe.
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Mich regt das alles unheimlich auf. Synchron erlebe ich folgendes mit zwei verrückten Russinnen:
12:15 Uhr. Ich fahre in der Galeria Kaufhof mit der Rolltreppe nach unten in die Damen-Wäsche-Abteilung. Eine große, junge Frau mit langen, braunen Haaren und eine kleine ältere mit blonden Haaren stehen ruhig da und reden. Es sind der 1,92 m große Thomas, braunhaarig, und ich, die 1,61 m kleine Blonde. Die Braunhaarige hat einen Brief mit einem offiziellen Briefkopf in der Hand. Soweit alles klar. Die Rolltreppe kommt unten an und plötzlich umarmt die Braunhaarige die Blonde zärtlichst. Sie hält sie sekundenlang fest. Dann lösen sie sich voneinander und diskutieren weiter über den Behörden-Brief, als wäre nichts geschehen. Beide Frauen sprechen Russisch.
13:30 Uhr. Hauptbahnhof. Neben mir stehen zwei Männer. Der eine ist groß und raucht eine E-Zigarette, der andere ist klein, dick und glatzköpfig. Ich kenne sie. Es sind Fahrkarten-Kontrolleure der Saarbahn AG. Von der andere Seite kommen zwei junge Türken auf mich zu. Einer sieht mich an und sagt ein Wort zu mir, das wie "adak" klingt. Sie bleiben stehen, geben sich die Hand und verabschieden sich mit zwei zärtlichen französischen Küssen (bises) auf die Wangen.
13:45 Uhr. In der Kaiserstraße kommt mit ein kleiner, dünner Mann mit einer Strickmütze auf dem Kopf entgegen, der sein rotes Fahrrad wie einen Roller fährt. Er pfeift.
15:30 Uhr. In der Saarbahn. Ich denke an eine Szene, die ich oft erlebe. "Niemand versteht, wie unangenehm das ist, wenn man zusehen muss, wie ein unattraktiver Mann einer unattraktiven Frau an den Po fasst", geht mit durch den Kopf. Im Zug pfeift jemand düdeldadüdü.
16:30 Uhr. Ich sehe in der Diskonto-Passage ein Werbeplakat an, auf dem ein junger Mann durch den Sucher einer Olympus-Digital-Kamera blickt. Drei Minuten später das synchrone Erlebnis dazu. Ein (nicht mehr junger) Mann kommt mir im Karstadt auf der Rolltreppe entgegen. Er trägt eine schwarze Jack-Wolfskin-Plüsch-Fleece-Jacke und hat eine Olympus-SLR-Digital-Kamera um den Hals. Er pfeift leise durch die Zähne. Als er weg ist, steht eine Frau in einer Jack-Wolfskin-Jacke hinter mir auf der Rolltreppe. Sie singt leise vor sich hin. Ich versuche zu furzen, damit ihr der Wind ins Gesicht bläst, aber es gelingt mir nicht.
Eine Viertelstunde später begegne ich der Pfeife mit der Olympus-Kamera in der Karstadt-Schmuckabteilung wieder. Er pfeift immer noch wie ein Geistesgestörter. Ich gehe ihm, ebenfalls pfeifend, bis zum Weihnachtsmarkt vor dem McDonalds hinterher. Er pfeift ununterbrochen weiter. Dann verliere ich ihn aus den Augen. Ich gehe Richtung Stadtbibliothek. Auf dem Gustav-Regler-Platz kann ich endlich furzen.
18:30 Uhr. Im Zug nach Heusweiler. Neben mir sitzt ein blonder, junger Mann mit Handy. Jemand pfeift laut düdeldadüdü. Der junge Mann steckt sein Handy in die Tasche. Zweites düdeldadüdü. Drittes düdeldadüdü, als er einen Bekannten trifft und mit ihm redet. Das vierte und fünfte düdeldadüdü erklingt, als ich die ersten drei düdeldadüdüs in mein Notizbuch schreibe.
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