Donnerstag, 30. April 2015
29.04.2015
10:30 Uhr. Die Stadtbibliothek hat neue Computer bekommen.
Zwei Männer von der Computer-Firma sind mit dem Anschließen
beschäftigt. Ein Gerät ist betriebsbereit, sagt einer der Männer zu mir.
Ich setze mich an den Computer und rufe meine Flickr-Foto-Seite auf.
Jemand pfeift laut düdeldadüdü. Ich glaube, es ist der Mann, der mit mir gesprochen hat. Er kniet unter dem Tisch und befestigt ein Kabel.

12:30 Uhr. Zwei Türken auf dem Platz vor dem Rathaus. Einer fasst an seinen Penis. Ich sage, so scharf ich kann: "Hol die Hand vom Schwanz!" und er nimmt die Hand weg.

17 Uhr. Im Deutsch-Französischen Garten (DFG). Ein junges französisches Paar, beide ungefähr siebzehn und mit echtem Proletencharme, gehen an mir vorüber. Ich sitze auf einer Bank. Der junge Mann hat den Arm um die Schulter seiner Freundin gelegt. Sie hat lange, rotgefärbte Haare. Beide lutschen ein rot-gelbes Wassereis.
Der junge Mann sagt in provokantem Ton "Hallo!" zu mir. Ich schaue ihn verständnislos an und sage nichts. Im Weitergehen macht er zu seiner Freundin eine abwertende Bemerkung über mich. Beide lachen.

18 Uhr. Auf dem Rückweg vom DFG in der Gersweiler Straße. Vor mir geht schwankend ein Betrunkener. Er geht sehr langsam, fast wie in Zeitlupe. Ich überquere die Straße. Auf der Bank an der Bushaltestelle sitzt ein Mann mit einer Bierdose in der Hand. Als ich an ihm vorübergehe, rülpst er laut. Ich sage "Gleichfalls!". "Der war gudd!", sagt er. Fand ich nicht.

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28.04.2015
10:15 Uhr. Am Internet-Computer in der Stadtbibliothek. Ich habe an einer Marketing-Befragung teilgenommen. Jemand pfeift laut düdeldadüdü. 10:43 Uhr. Ich lese die Notiz von 10:15 Uhr nochmal durch. Wieder pfeift jemand düdeldadüdü. Noch bevor ich dieses zweite düdeldadüdü aufschreiben kann, pfeift der gleiche Mensch (vermutlich ein Mann) das dritte düdeldadüdü am heutigen Morgen.

14:30 Uhr. In der Saarbahn. Ich denke, dass ich gerne, zum ersten Mal nach 25 Jahren, wieder Röcke tragen würde. Auch wenn ich dann belästigt werde. Jemand pfeift laut düdeldadüdü.

19 Uhr. Ich sitze am Cottbuser Platz auf einer Bank an der Saarbahn-Haltestelle. Ich denke an meine Jugend in den Siebzigern und dass es früher ganz normal war, Frauen wegen ihrer Körper abzuwerten. Mich abzuwerten. Niemals wieder lasse ich mich von einem alten Drecksack beleidigen. Auf der anderen Straßenseite gehen drei junge türkische Männer. Sie sehen oder spüren mich und meine verzweifelte Stimmung. Ich habe Tränen in den Augen. Sie machen schmatzende Geräusche und stoßen leise zischende Pfiffe aus. Ich fange an zu weinen.

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