Freitag, 24. April 2015
23.04.2015
Ein Vogel musste einen sinnlosen Tod erleiden. An der Saarbahn-Haltestelle lag heute morgen ein totes Rotkehlchen. Es war ein Weibchen. Das weiß ich, weil in der Saarbahn eine Frau saß, die in den Farben des Rotkehlchens gekleidet war: hellbraune Hose, Rotkehlchen-roter Pullover. Vermutlich hatte es Junge, wollte schnell Essen für sie besorgen und ist gegen die Glasscheibe des Wartehäuschens geflogen. Tot.
Das Ereignis hat noch eine zweite Dimension. Ich habe gestern abend auf flickr.de das Album "Birds" eines britischen Amateur-Fotografen angesehen. Rotkehlchen-Fotos waren auch dabei. Mir haben die Fotos gefallen, aber sie bekamen nur wenige Klicks. Warum? Hat er die Vögel totfotografiert (so wie man ein Bild duch zu viele Überarbeitungen totmalen kann?) oder wirken die Vögel auf seinen Fotos leblos, tot wie das Rotkehlchen heute morgen an der Haltestelle?
Fragen über Fragen, auf die ich keine Antwort weiß.

Mittags im EKC Saar-Basar. Eine Firma, die energiesparende Fenster und Haustüren vertreibt, hat einen Stand aufgebaut. Ein Firmenvertreter sitzt auf einem Hocker und starrt vor sich hin. Keine Kunden. Ich eile auf dem Weg zur Bushaltestelle an ihm vorüber. Es kommt Leben in ihn. Er pfeift.

19:30 Uhr. Saarbahn. Eine grauhaarige Inderin steht an der Ausgangstür. Ich denke an den großen blonden Bibliothekar, der mit der kleinen brünetten Bibliothekarin verheiratet ist und ein Kind hat. Ich habe sie im C&A gesehen. Ich versuche, mir die beiden beim Sex vorzustellen ... Hinter mir im Zug pfeift jemand eine traurige Melodie.

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