Donnerstag, 26. März 2015
Nerven
16:45 Uhr. In der Stadtbibliothek am Internet-Computer. Ich sehe auf ikea.de die Schlafzimmer-Kommode KOPPANG an. Es ist sozusagen der kleine Bruder der HEMNES-Kommode. Auf dem Gustav-Regler-Platz schreien und pfeifen Jugendliche. Es hört sich an, als würde ein Vierzehnjähriger auf seinem unreifen Pimmel pfeifen.

17:00 Uhr. Schock am Nachmittag. Der DAX ist gefallen. Mein Depot ist mit Call-Zertifikaten vollgepackt. Meine Nerven flattern. Wie auf Befehl fängt eins von den luschigen Türken-Mädchen, die täglich zu mehreren in die Bibliothek kommen um zu "lernen" (eigentlich um zu stören) mit hoher, aufgeregter Stimme zu plappern an. Sie sitzt mit zwei Freundinnen am Tisch vor der Internet-Kabine und quatscht ohne Punkt und Komma. Ich gehe raus kucken, wie sie aussieht. Sie hat braune Locken und ein kindliches Gesicht (während ihre Freundinnen wie schwarzhaarige Matronen aussehen). Sie ist nicht mehr zu bremsen. Meine flatternden Nerven haben sich auf sie übertragen und lösen dieses panische Geplapper aus. Mir helfen jetzt nur noch Oropax. Aber der Knorpel im rechten Ohr ist vom häufigen Oropax-Tragen deformiert. Es tut höllisch weh, wenn ich die Stöpsel einsetze. Verdammt, nirgendwo habe ich meine Ruhe. Nicht einmal in einer Bibliothek.

19:30 Uhr. Zum Tagesausklang gab es dann noch ein vierfaches düdeldadüdü. An der Ausgangstür der Saarbahn steht Renate B., eine Bekannte von der Uni. Ich nicke ihr zu, drehe mich dann aber weg. Eine Haltestelle später steigt sie aus. Während dieser kurzen Fahrt hat jemand vorne im Zug, in Renates Nähe, zweimal düdeldadüdü gepfiffen.
Eine Haltestelle später steigt eine hübsche, blonde, junge Frau aus. Gleichzeitig pfeift im hinteren Teil des Zugs jemand düdeldadüdü.
Danach sind noch zwei Frauen mit mir im Waggon. Beide haben Smartphones am Ohr. Vorne im Zug pfeift jemand laut düdeldadüdü. Da niemand mehr da ist, muss es der Zugfahrer gewesen sein.