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Sonntag, 22. März 2015
Mit Zunge
annettekrauss, 09:41h
21.03.2015. Nachmittags. Im EKZ Saar-Basar. Ich gehe durch die Drehtür nach draußen. Eine Frau kommt mir entgegen. Sie ist von Kopf bis Fuß in Dunkelrot gekleidet. Sie sieht mich an und streckt die Zunge raus. Sie streckt sie weit aus dem Mund und legt sie dann in den linken Mundwinkel. Ich strecke meine Zunge auch raus, um ihr zu zeigen, wie bescheuert sie aussieht und damit sie mit dem Unsinn aufhört. Sie starrt mich irritiert an und zieht die Zunge in den Mund zurück. Eine Sekunde später besinnt sie sich anders und die Zunge kommt wieder zum Vorschein. Ich kann die Zungenwurzel sehen. Die Zungenspitze zeigt senkrecht nach oben. In dieser grotesken Haltung geht sie an mir vorbei. Ich drehe mich nicht nach ihr um.
Für das Verhalten der Frau gibt es eine Erklärung. Der Fall des Linken-Politikers Dennis Stephan, der vier Monate unschuldig in der Forensik eingesperrt war, beschäftigt mich seit mehreren Tagen. Ich nenne die Linken oft die "Dunkelroten", um sie von den Roten, der SPD, zu unterscheiden. Die Frau war dunkelrot gekleidet. Die steil nach oben gereckte Zunge hat etwas mit dem steilen Börsenanstieg in den vergangenen Monaten zu tun. Ganz klar ist mir der Zusammenhang aber nicht.
Für das Verhalten der Frau gibt es eine Erklärung. Der Fall des Linken-Politikers Dennis Stephan, der vier Monate unschuldig in der Forensik eingesperrt war, beschäftigt mich seit mehreren Tagen. Ich nenne die Linken oft die "Dunkelroten", um sie von den Roten, der SPD, zu unterscheiden. Die Frau war dunkelrot gekleidet. Die steil nach oben gereckte Zunge hat etwas mit dem steilen Börsenanstieg in den vergangenen Monaten zu tun. Ganz klar ist mir der Zusammenhang aber nicht.
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Samstag, 21. März 2015
20.03.2015
annettekrauss, 11:39h
12 Uhr. In der Europa-Galerie. Auf einem der (nicht eingeschalteten) Massage-Sessel sitzt ein junger Mann und spielt mit seinem Handy. Ich gehe an ihm vorbei und jemand in der Nähe pfeift düdeldadüdü.
In der Bahnhofstraße kommt mir ein kleiner, blonder Mann auf dem Fahrrad entgegen. Er sieht mich müde-gelangweilt an und hebt dann das Vorderrad in Biker-Manier einen halben Meter nach oben. Diese Reaktion von Radfahrern bedeutet immer, dass die Börse steigen wird.
Einige Minuten danach kommen mir zwei Männer entgegen, mittelalt, nicht groß, der eine blond, der andere dunkelhaarig, die ihre Fahrräder schieben. Als sie genau neben mir sind, rülpst der Blonde mir laut ins linke Ohr. Ich rufe ihm "Du Drecksau" nach. Er dreht sich um, sieht mich an und schweigt.
17:30 Uhr. Im EKZ Saar-Basar. Ich lese auf www.fr-online.de einen Artikel, in dem es um eine Demonstration gegen Zwangspsychiatrie in Wiesbaden geht. Synchron stößt ein paar Meter weiter ein kleiner Junge drei kurze Vogelpfiffe aus. Es klingt, als käme das Pfeifen direkt aus seinem pissigen, unreifen Pimmel.
In der Bahnhofstraße kommt mir ein kleiner, blonder Mann auf dem Fahrrad entgegen. Er sieht mich müde-gelangweilt an und hebt dann das Vorderrad in Biker-Manier einen halben Meter nach oben. Diese Reaktion von Radfahrern bedeutet immer, dass die Börse steigen wird.
Einige Minuten danach kommen mir zwei Männer entgegen, mittelalt, nicht groß, der eine blond, der andere dunkelhaarig, die ihre Fahrräder schieben. Als sie genau neben mir sind, rülpst der Blonde mir laut ins linke Ohr. Ich rufe ihm "Du Drecksau" nach. Er dreht sich um, sieht mich an und schweigt.
17:30 Uhr. Im EKZ Saar-Basar. Ich lese auf www.fr-online.de einen Artikel, in dem es um eine Demonstration gegen Zwangspsychiatrie in Wiesbaden geht. Synchron stößt ein paar Meter weiter ein kleiner Junge drei kurze Vogelpfiffe aus. Es klingt, als käme das Pfeifen direkt aus seinem pissigen, unreifen Pimmel.
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Freitag, 20. März 2015
19.03.2015
annettekrauss, 08:02h
14:35 Uhr. Auf einer Bank im EKZ Saar-Basar. Zwei Männer, ein älterer und ein jüngerer, setzen sich neben mich. Sie reden über ihre Smartphones. Aus dem Modeladen Mister*Lady kommt ein Mann mittleren Alters. Er greift mit der Hand ... nein, nicht an seinen Penis, sondern knapp darüber an den Reißverschluss. Der ältere Mann neben mir pfeift "düdeldadüdü".
15:45 Uhr. Immer noch im Saar-Basar, jetzt auf einer Bank vor der Metzgerei Schröder. Viel rotes Fleisch in der Auslage. Ich surfe mit dem Smartphone. Die Bank hinter mir ist frei. Auch rechts von mir ist Platz. Plötzlich kommt eine grauhaarige Omi in einer fleischroten Jacke und setzt sich dicht neben mich. Sie sitzt auf meinem Mantel, berührt mich beinahe, der Abstand zwischen uns beträgt zehn Zentimeter. Ich drehe mich nach links und blase ihr meinen Atem auf den Hals. Sie rührt sich nicht. Senil? Dement? Debil? Sie riecht. Nach ein paar Minuten macht sie den Abgang. Gottseidank.
15:45 Uhr. Immer noch im Saar-Basar, jetzt auf einer Bank vor der Metzgerei Schröder. Viel rotes Fleisch in der Auslage. Ich surfe mit dem Smartphone. Die Bank hinter mir ist frei. Auch rechts von mir ist Platz. Plötzlich kommt eine grauhaarige Omi in einer fleischroten Jacke und setzt sich dicht neben mich. Sie sitzt auf meinem Mantel, berührt mich beinahe, der Abstand zwischen uns beträgt zehn Zentimeter. Ich drehe mich nach links und blase ihr meinen Atem auf den Hals. Sie rührt sich nicht. Senil? Dement? Debil? Sie riecht. Nach ein paar Minuten macht sie den Abgang. Gottseidank.
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