Mittwoch, 20. Januar 2016
18.01.2016
Den Vormittag habe ich gemütlich mit Kaffeetrinken im LeBuffet-Restaurant im Karstadt verbracht. Jetzt ist es kurz nach zwölf, Mittagessenszeit und die Fleischfresser-Mafia ist ins Restaurant eingefallen. Am Schlimmsten: Ein älteres rumänisches Ehepaar am Tisch hinter mir. Die Messer schaben über das Geschirr, beide sprechen mit Mündern voller Fleisch, es ist gruselig. So ungefähr haben auch die beiden Ceaușescus zu Mittag gespeist, denke ich, während sie immer neue Gesetze gegen das Volk und zu ihrer persönlichen Bereicherung ausgedacht haben. Die Ceaușescus wurden von einer nationalen Widerstandsgruppe erschossen. Ich habe 1989 die Hinrichtung im Fernsehen gesehen und fand es richtig. Hier und heute ist leider kein Widerstand möglich. Ich muss dem säbelrasselnden Fleischverzehr bis zum Ende zusehen und zuhören.

Den Nachmittag verbringe ich im DINEA-Restaurant in der Galeria Kaufhof. Es ist vierzehn Uhr. Ich habe meine Brezel gegessen und will gerade den Computer zum kostenlosen Hotspot-Surfen aus der Tasche nehmen. Hinter mir sitzt ein Paar, das seine Beziehungsprobleme diskutiert, und mich ein wenig nervt. Jemand pfeift düdeldadüdü.
14:15 Uhr. Das diskutierende Paar (ich glaube, es waren Türken) hat seinen Platz hinter mir verlassen. Ich habe mich in den Hotspot eingeloggt. Ich klicke auf die Website der Galeria Kaufhof - und im Restaurant pfeift jemand laut düdeldadüdü.
Das türkische Paar ist kaum weg, schon kommt der nächste Horror. Zwei Serbinnen mittleren Alters setzen sich an den Türken-Tisch. Eine braunhaarig, eine blondiert. Sie quatschen laut und aufgeregt, ohne Punkt und Komma. Ich hasse Serbisch, obwohl ich die Sprache an der Uni gelernt habe. Seit dem Krieg in Bosnien ist Serbisch in meinen Ohren die Vergewaltiger-Sprache schlechthin. Auch wenn Frauen sie sprechen.
15 Uhr. Die zwei Serbinnen sind gegangen. Sie haben es tatsächlich geschafft, 45 Minuten ohne Pause schnell und laut zu reden. Kein Wunder, dass der Braunhaarigen die Haare wild vom Kopf abstanden. Sie hatte keine Zeit, sich zu kämmen, weil sie reden musste. Die Blonde hatte eine brave Angela-Merkel-Frisur, hat aber genauso viel gequatscht.
Die Serbinnen sind weg, aber ich vermisse sie schon. Sie haben nämlich den Horror-Trip zwei Tische weiter mit ihrem Gerede übertönt. Eine türkische Dreiergruppe, bestehend aus einem Ehepaar und seiner Tochter. Die Tochter starrt in ihr Handy, während die Eltern, vor allem die Mutter, jetzt richtig aufdrehen. Ich höre nur noch durchdringend geschrieene ü's und oglu's.
15:15 Uhr. Ich musste mich, wie fast jeden Nachmittag, an einen anderen Tisch setzen. In eine Ecke des Restaurants, die nicht von Türken und Serben dominiert wird. Jetzt habe ich meinen Platz neben zwei französischen Ehepaaren, die auch viel reden, aber wenigstens Manieren haben.

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