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Donnerstag, 31. Dezember 2015
Körnerfresser (27.12.2015)
annettekrauss, 18:04h
Um zehn Uhr vormittags bin ich im McCafé in der Europa-Galerie. Am Tisch mir gegenüber sitzen zwei weibliche Teenager. Eine Blondine und eine Asiatin. Ich stelle mein Tablett auf den Tisch, setze mich und führe meinen Hazelnut Choc Donut zum Mund. Im gleichen Augenblick kreischen die zwei Mädchen schrill und klatschen sich mit erhobenen Händen ab. Vorher und nachher haben sie sich ruhig unterhalten. (Der Donut hat geschmeckt, aber so geil, dass ich deswegen hysterisch werde, war er nicht.)
An einem anderen Tisch mir gegenüber sitzt ein Ausländer über Vierzig. Ich blättere in einem Reiseführer "Schweiz". Als ich von meiner Lektüre aufschaue, bohrt der Typ in der Nase, holt einen Popel hervor und betrachtet ihn. Was er dann damit macht, kann ich nicht sagen, weil ich angeekelt weggesehen habe.
Ich war bei BurgerKing. Habe eine Portion Pommes Frites und Onion Ringe gegessen. Helle, blonde Lebensmittel, die nach ranzigem, altem Fett geschmeckt haben. An der Haltestelle Hellwigstraße steigen zwei nicht mehr junge, dicke, blond(iert)e Frauen in muffigen altmodischen Mänteln ein. Mein fettes Essen auf zwei Beinen. Dieser Vergleich fällt mir ein. Hinter mir im Zug pfeift jemand düdeldadüdü.
Zweites düdeldadüdü vor der Haltestelle Johanneskirche. Drittes düdeldadüdü vor der Haltestelle Kaiserstraße.
Ich gehe durch die Bahnhofshalle und überlege, was ich essen könnte. Vor der Bäckerei "Biebelsheimer Mühle" hat jemand Sesamkörner ausgestreut. Vier Tauben essen sich daran satt. "Die Tauben haben genug zu essen", denke ich. Ich gehe weiter zur Bäckerei Ditsch. Plötzlich neben mir ein lautes Jauchzen. Vier Personen stehen vor dem "Le Crobag". Sie sehen aus wie Körnerfresser (ich bin selber einer), Ökos aus den Achtzigern. Ein Mann und eine Frau sind über fünfzig und grauhaarig, der zweite Mann und die zweite Frau sind jünger, etwa dreißig. Das jüngere Paar hat dieses irre Jauchzen ausgestoßen. Jetzt liegen sie sich in den Armen. Sie halten sich und wiegen mit glucksenden Lauten begeistert hin und her. Der ältere Mann (er trägt eine dunkelrote Strickmütze) greift neben seinen Schwanz und kratzt sich, dann packt er das Ding richtig und drückt es. Nachdem er damit fertig ist, schaut er die ältere Frau an und umarmt sie. Als die peinliche Ich-hab-dich-ja-so-lieb-Orgie vorüber ist, stellen alle vier sich an der Bedientheke des "Le Crobag" an. Während sie warten, stößt die jüngere Frau noch einmal ein lautes Jauchzen aus und umarmt die ältere Frau.
Ich stehe fassungslos neben der Vierergruppe und sehe ihnen zu. Sie bemerken mich nicht, sind wie weggetreten. Ich nehme mein Handy aus dem Rucksack und mache ein Foto. Auch das bleibt unbemerkt. (Ich denke übrigens, dass die vier körnerfressenden Tauben vor der Bäckerei etwas mit diesem Körnerfresser-Auftritt zu tun haben.)
Hier ein Foto des zweiten Umarmungs-Anfalls - jüngere Frau mit älterer Frau. (Ich habe seit Weihnachen einen PC und kann jetzt Fotos hochladen. Früher, nur mit dem Smartphone, ging das nicht.)

An einem anderen Tisch mir gegenüber sitzt ein Ausländer über Vierzig. Ich blättere in einem Reiseführer "Schweiz". Als ich von meiner Lektüre aufschaue, bohrt der Typ in der Nase, holt einen Popel hervor und betrachtet ihn. Was er dann damit macht, kann ich nicht sagen, weil ich angeekelt weggesehen habe.
Ich war bei BurgerKing. Habe eine Portion Pommes Frites und Onion Ringe gegessen. Helle, blonde Lebensmittel, die nach ranzigem, altem Fett geschmeckt haben. An der Haltestelle Hellwigstraße steigen zwei nicht mehr junge, dicke, blond(iert)e Frauen in muffigen altmodischen Mänteln ein. Mein fettes Essen auf zwei Beinen. Dieser Vergleich fällt mir ein. Hinter mir im Zug pfeift jemand düdeldadüdü.
Zweites düdeldadüdü vor der Haltestelle Johanneskirche. Drittes düdeldadüdü vor der Haltestelle Kaiserstraße.
Ich gehe durch die Bahnhofshalle und überlege, was ich essen könnte. Vor der Bäckerei "Biebelsheimer Mühle" hat jemand Sesamkörner ausgestreut. Vier Tauben essen sich daran satt. "Die Tauben haben genug zu essen", denke ich. Ich gehe weiter zur Bäckerei Ditsch. Plötzlich neben mir ein lautes Jauchzen. Vier Personen stehen vor dem "Le Crobag". Sie sehen aus wie Körnerfresser (ich bin selber einer), Ökos aus den Achtzigern. Ein Mann und eine Frau sind über fünfzig und grauhaarig, der zweite Mann und die zweite Frau sind jünger, etwa dreißig. Das jüngere Paar hat dieses irre Jauchzen ausgestoßen. Jetzt liegen sie sich in den Armen. Sie halten sich und wiegen mit glucksenden Lauten begeistert hin und her. Der ältere Mann (er trägt eine dunkelrote Strickmütze) greift neben seinen Schwanz und kratzt sich, dann packt er das Ding richtig und drückt es. Nachdem er damit fertig ist, schaut er die ältere Frau an und umarmt sie. Als die peinliche Ich-hab-dich-ja-so-lieb-Orgie vorüber ist, stellen alle vier sich an der Bedientheke des "Le Crobag" an. Während sie warten, stößt die jüngere Frau noch einmal ein lautes Jauchzen aus und umarmt die ältere Frau.
Ich stehe fassungslos neben der Vierergruppe und sehe ihnen zu. Sie bemerken mich nicht, sind wie weggetreten. Ich nehme mein Handy aus dem Rucksack und mache ein Foto. Auch das bleibt unbemerkt. (Ich denke übrigens, dass die vier körnerfressenden Tauben vor der Bäckerei etwas mit diesem Körnerfresser-Auftritt zu tun haben.)
Hier ein Foto des zweiten Umarmungs-Anfalls - jüngere Frau mit älterer Frau. (Ich habe seit Weihnachen einen PC und kann jetzt Fotos hochladen. Früher, nur mit dem Smartphone, ging das nicht.)

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