Dienstag, 26. Mai 2015
Vater und Sohn, Teil 2 (23.05.2015, Fortsetzung)
Fünf Minuten später die nächste Belästigung. Wieder ein Vater mit seinem ungefähr vierjährigen, blonden Pimmel-Sohn. Sie kommen mir an der Drehtür des Saarbasar entgegen. Der Sohn hüpft. Er hüpft, wie wir als kleine Mädchen es früher getan haben. Ich mache ein blödes Gesicht und hüpfe auch. Vielleicht merken der Bengel oder sein Vater, wie bescheuert sie aussehen. Kein Junge hüpft! Nein, sie merken nichts. Das Balg hüpft wie ein Frühlingsblümchen, bis sie durch die Drehtür sind.

Viele Kinder hüpfen, wenn sie mich sehen. Sogar kleine türkische oder afrikanische Jungen, die nicht zu mädchenhaftem Verhalten neigen.
Ein Phänomen, dessen Ursachen ich noch ergründen muss.

Worum es in diesem Blog geht? Bitte hier klicken.

... link


Vater und Sohn (23.05.2015, Fortsetzung)
14 Uhr. Auf einer Bank vorm Einkaufszentrum Saar-Basar, dort wo die Packstationen stehen. Eine dicke blonde Frau mit einem Eis in der Hand fragt, ob neben mir frei ist. Ich bejahe widerwillig. Einige Sekunden später hockt ein Mann vor mir. Er hat einen Pappteller mit Currywurst in der Hand. Sein kleiner Sohn steht neben ihm. Der Mann hockt im Abstand von 1,5 m frontal vor mir und schaut mich an. Dann fängt er an, seinen Sohn zu füttern. Beide hätten auch an jeder anderen Stelle auf diesem großen Parkplatz ihre Currywurst fressen können. Aber nein, unmittelbar vor meinen Augen wird das Balg abgefüttert. Ich mache Bemerkungen: "Ist das jetzt eine besondere Form von Straßentheater, nur für mich? Und ich habe einen Logenplatz! Muss ich danach applaudieren?" Da ich tatsächlich von einer Straßentheater-Aufführung ausgehen muss, setze ich mich bequem hin und sehe dem Spektakel zu. Ich nehme mein Smartphone aus der Tasche und überlege, ob ich die zwei Künstler fotografieren soll. Da ich aber vor wenigen Wochen aus dem gleichen Grund mit drei Personen aneinander geraten bin, lasse ich das Fotografieren sein.
Nach fünf Minuten erheben sich Vater und Sohn aus ihrer hockenden Stellung und gehen weiter. Ich klatsche in die Hände. Applaus. Der Vater dreht sich um und schüttelt den Kopf. Total verrückt, die Frau, will er damit sagen.

Ich denke, der Auftritt des Vaters mit seinem Sohn wurde hervorgerufen durch etwas, das ich heute vormittag in der Stadtbibliothek Saarbrücken getan habe. Ich habe die aktuelle Geo Reisen Special gelesen. Der Mann sah aus wie der typische Leser solcher Publikationen. Ein widerliches Arschloch.

... link